Der reichste Mann des Ostens, geprüft in seinem Glauben an Gott

Wer ist dieser Mann?

Er kam möglicherweise aus dem Norden Arabiens. Er war ein gerechter, gottesfürchtiger Nicht-Israelit. Es könnte sogar sein, dass er lebte, bevor diese Familie des alten Bundes Is- rael überhaupt existierte. Sein Leben ist sehr bewegend, wenn man an das Mysterium des Leidens denkt. So wie jeder von uns mit der alten Frage kämpft: „Wenn Gott ein gerechter und liebender Gott ist, warum lässt Er es dann zu, dass ein wirklich gerechter Mensch so schlimm leiden muss?“, offenbart das Leben dieses Mannes die folgende Wahrheit: Satan als der Widersacher Gottes erhält manchmal die Erlaubnis von Gott, Menschen auf die Echt- heit ihres Glaubens hin zu prüfen, indem er uns auf irgendeine Weise Schaden zufügt. Aber die Gnade Gottes triumphiert immer gegenüber unseren Leiden, wenn wir fest und unver- rückbar in unserem Glauben an Jesus Christus bleiben.

Ihm gehörten riesige Viehherden

Zu dem Besitz dieses Mannes gehörten siebentausend Schafe. Diese Mengenangabe er- laubt es uns heute, uns vorzustellen, dass dieser Mann z.B. an der Versorgung mit Winter- kleidung für die Region durch eine sehr große Wollproduktion beteiligt war. Er hatte schät- zungsweise ungefähr 150 Angestellte, die für die Versorgung dieser Schafe zuständig wa- ren. Außerdem besaß der Mann dreitausend Kamele. In der damaligen Zeit hatten die Ka- mele die Funktion heutiger Lastwagen, denn sie konnten viele Dinge auf einmal transportie- ren. (Sogar heute noch sind Kamele sicherer für Transporte durch die Wüste als Jeeps oder Laster!) Der Mann besaß auch noch fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen. Die Rinder wurden bei der Feldarbeit ähnlich den Traktoren heute eingesetzt, und die Eselinnen transportierten die Ernte in die Scheunen ähnlich den heutigen Erntemaschinen. Es muss zusätzlich wenigstens fünfhundert Arbeiter in dieser riesigen Feldarbeit gegeben haben. Kein Wunder also, dass wir von diesem Mann lesen, dass er eine „große Zahl“ an Angestellten hatte!

Auch ein Familienmensch

Auch wenn dieser Mann sehr reich war, war er doch kein „Eigenbrötler“, sondern ein wahrer Familienmensch. Als ein göttlich gesinnter Familienvater war er sehr um das geistliche Wohlergehen seiner Kinder besorgt. Er beobachtete ihr Verhalten und ihren Lebensstil und betete, dass sie vor Bösem bewahrt blieben und Gottes Segen und Rettung erleben sollten.

Er ist ein Beispiel eines Vaters, der wirklich ein Herz für seine Kinder hatte und dies zeigte, indem er seine Zeit und Aufmerksamkeit für sie verwandte, um sie vor einem Leben in Sün- de zu bewahren. Eine der größten Tragödien im Alten Testament ist, dass Menschen ver- säumt hatten, ihre Kinder genug zu lieben, um sie die Wege und Gebote des Herrn zu leh- ren. Wenn die Kirche von heute versäumt, so zu werden, wie Gott sie haben möchte, könnte eine Ursache dafür sein, dass wieder einmal die Väter versäumt haben, ihre Kinder zu lie- ben, Zeit mit ihnen zu verbringen und sie Gottes Wort und Gottes Maßstäbe in Bezug auf Gerechtigkeit zu lehren. Lasst uns daran denken, dass es im Garten Eden noch keine Pro- pheten, Pastoren, Evangelisten oder Lehrer gab, aber es gab eine Familie.

Satan stellt die Motivation des Mannes in Frage

Aufgrund des tadellosen Lebenswandels und der von ganzem Herzen kommenden Hingabe dieses Mannes an Gott kam Satan eines Tages dazu, als sich die Engel vor Gott versammel- ten, und sprach mit Gott über diesen Mann. Gott fragte Satan: „Hast du achtgehabt auf mei- nen Diener?“ Satans Reaktion auf Gottes Anspruch, dass dieser Mann eine Person nach Seinen Maßstäben sei, war, dass er die Motivation des Mannes, an Gott zu glauben, in Fra- ge stellte. Er behauptete, dass die Gerechtigkeit dieses Mannes egoistisch sei, weil er Gott nur anbeten würde, um von Gott zu profitieren. Dies sollte bedeuten, dass die Liebe des Mannes zu Gott nicht echt sei. Und Satan behauptete weiterhin, dass, wenn Gott aufhören würde, diesem Mann Schutz, Wohlstand und göttliche Heilung zu schenken, der Mann auf- hören würde, Gott anzubeten, und Ihn stattdessen ins Angesicht absagen würde.

Satan beginnt, anzugreifen

Nach diesem Gespräch gab Gott dem Satan Autorität über des Mannes Besitz und Familie.

Allerdings setzte Gott dem Satan eine Grenze in seinem Handlungsspielraum, denn Er gab ihm nicht die Macht, den Mann selbst zu töten. Also ließ Satan gewaltige Unwetter aufkom- men, die die Tiere und Knechte töteten und die Felder verwüsteten, und gewalttätige Männer Hand an sein Vieh und seine Knechte legen, die das Vieh stahlen und die Knechte erschlu- gen. Außerdem kamen durch ein Unwetter alle Söhne und Töchter des Mannes auf einmal um. Dies sollte des Mannes „erste Prüfung“ sein. Noch ein paar Tage vorher lief alles für den Mann seinen gewohnten Lauf, und nun war er auf einmal in der unangenehmen Lage, meh- rere schlimme Berichte auf einmal zu hören. Es wird gleich viermal gesagt, dass noch „wäh- rend“ ein Mann berichtete, bereits der nächste Überbringer schlechter Nachrichten dazwi- schenkam. Und es kann sein, dass diese Männer, nachdem sie die Nachrichten überbracht hatten, zusammenbrachen oder zumindest medizinische Hilfe brauchten, da sie inmitten all dieser Brutalität gewesen waren.

Des Mannes Reaktion

Dieser reiche Mann, der in so kurzer Zeit all seine Kinder und seinen gesamten Besitz verlo- ren hatte, reagierte auf diese Katastrophe mit intensiver Trauer, aber auch in Demut gegen- über Gott. Inmitten dieser extremen Anfechtungen, als er nach den toten Körpern seiner Kin- der suchen musste, bevor er sie beerdigen konnte, und auch seine Knechte alle tot waren; obwohl er sich von Gott verlassen und emotional völlig am Boden fühlen musste, fiel der Mann trotz allem auf sein Angesicht und betete Gott an. Was hätten wir als Christen wohl in einer solchen Situation getan? Es kann sein, dass wir schlimme Leiden und unerklärliche Anfechtungen durchmachen müssen. Dann sollten wir um Gottes Gnade bitten, damit wir annehmen können, was uns zugestoßen ist, und Gott uns offenbaren und zu verstehen hel- fen kann, was das alles bedeuten soll. Alles, was den Mann in unserer Geschichte umgeben hatte, wurde auf einen Schlag durch eine ganze Serie von Katastrophen, die seinen Besitz, seine Kinder und seine Gefühle zerstörten, ausgelöscht, aber der Mann war vollkommen unschuldig und hatte keine Ahnung, dass er mitten zwischen Gottes und Satans Konflikt stand.

Der Mann erhielt sich dennoch seine Integrität

Satans erster Plan, den Mann zu versuchen, war fehlgeschlagen. Der ehemals reiche Mann, der nun nur noch arm und angegriffen war, betete trotz allem immer noch Gott an. Eines Tages, als sich die Engel wieder einmal versammelten, kam Satan wieder dazwischen. Gott stellte ihm die gleiche Frage wie beim ersten Mal, aber diesmal fügte Er noch vier Anerken- nungen des Mannes hinzu:

a) Es gäbe keinen Menschen auf der Erde, der diesem Mann gleiche.

b) Dieser Mann sei unschuldig und aufrichtig.

c) Er sei ein Mann, der Gott fürchte und das Böse hasse.

d) Der Mann hätte sich trotz allem seine Integrität erhalten.

Gott sagte zu Satan: „Du hast mich ohne Grund veranlasst, diesen Mann zu ruinieren.“ Könnte das unschuldige Leiden dieses Mannes vergleichbar sein und uns eine Vorahnung dessen geben, was Jesus Christus, der sanfte Mann der Schmerzen, später für uns erdulde- te, als er ebenfalls so voller Schmerzen und Krankheit war, dass Ihn niemand haben wollte? Und könnte uns diese Geschichte außerdem eine Vorahnung dessen geben, was gläubige Menschen bis heute in der Anfechtung erleiden, die auf sie kommt aufgrund ihres Glaubens an Jesus Christus?

Er ist in deiner Hand!

Satan behauptete, dass niemand Gott anbeten würde, wenn sein Körper von Krankheiten gezeichnet wäre. Darum sagte Gott: „In Ordnung, er ist in deiner Hand“. Dies ist bekannt als des Mannes zweite Prüfung. Satan traktierte ihn mit schmerzhaften Wunden vom Scheitel bis zur Sohle, dass sogar seine Frau sagte, er solle Gott absagen und sterben. Seine drei Freunde versuchten, intellektuelle Antworten auf das, was dem Mann zugestoßen war, zu finden. Aber trotz allem hörte der Mann nicht auf ihre falschen Ratschläge, die definitiv falsch waren, obwohl sie von Menschen kamen, die seinem Herzen nahe standen. Der Mann gab nicht auf, vielmehr versuchte er zu beweisen, dass sein Glaube an Gott echt war, und er 2zeigte sich weiterhin demütig vor Gott und betete Ihn an. Seine Freunde waren ernsthaft bemüht, dem Mann zu helfen, indem sie versuchten, ihn zu überzeugen, er solle irgendwel- che Sünden bekennen. Aber am Ende der Geschichte wies Gott diese Männer zurecht, weil sie im Unrecht gegenüber dem Mann waren. Das Ende der Dinge ist meist besser als ihr Beginn. Ich glaube, dass es nicht so wichtig ist, wie wir unser Leben mit Gott beginnen, son- dern vielmehr, wie wir mit Ihm zum Ziel kommen. Es erstaunt mich immer wieder, dass von Salomo, der so viel Weisheit von Gott geschenkt bekommen hatte, in der Bibel erzählt wird, dass er am Ende seines Lebens in hohem Alter Gott absagte. Aber nicht so der Mann, von dem wir heute sprechen. Möge er ein Vorbild sein für die Gemeinde, die am Ende der Zeit durch Gottes Gnade triumphiert!

Der Erlöser

Der Erlöser, von dem der Mann in seinen Schwierigkeiten Zeugnis gab, oder der Vermittler, nach dem er sich sehnte, und die Antwort auf seine innersten Fragen finden alle ihre Erfül- lung in Jesus Christus. Jesus identifizierte sich ganz mit allen menschlichen Leiden als Got- tes berufener Erlöser, Vermittler, Weisheit, Heiland, Licht und Leben. In allem last uns daran denken, dass Gott Anteil an unserem Leiden hat. Obwohl Satan der Fürst dieser Welt ist, darf er nur, wenn Gott es erlaubt, unser Leben angreifen. Gott hat in Seinem Wort verspro- chen, dass Er uns nicht über die Maßen versuchen lassen wird. Er hat außerdem verspro- chen, aus allen Leiden und Versuchungen, die wir durchmachen, etwas Gutes entstehen zu lassen, genau, wie wir es im Leben des Mannes nachlesen können. Was auch immer er ver- loren hatte, bekam er hinterher in doppelter Menge wieder zu Gottes Ehre. Gerade zur rech- ten Zeit, als seine Freunde ihn bereits zu überzeugen versuchten, er solle von seinen Maß- stäben abweichen, sprach der Besitzer des Universums selbst, und es entstand eine große Stille. Gott selbst verteidigte den Mann und stellte ihn wieder her nach der Schönheit Seiner Heiligkeit, und Er verwandelte des Mannes Sorgen in Freude. Heute ist Jesus mitten unter uns, um das gleiche für uns zu tun!

Ich denke, inzwischen wisst Ihr längst alle genau, wer dieser Mann ist, von dem diese Ge- schichte erzählt, aber nur für den Fall, dass sich jemand nicht ganz sicher ist, lasst mich sa- gen: Der Name des Mannes war Hiob, und wir finden, dass er wirklich stark im Glauben war, und dass wir von ihm lernen können, wie er niemals aufhörte, auf Gott zu vertrauen, egal, welche Stürme sein Leben erschütterten.

Drei Fragen zum Nachdenken

1) War Hiob umsonst gottesfürchtig?

2) War Hiob nur deshalb geduldig, weil er auf Gottes Freundlichkeit hoffte?

3) Hatten Hiobs Freunde ein Recht, ihn anzuklagen?

1) Wir leben in einer Welt, in der der Glaube vieler Menschen sich darauf beschränkt, Gott etwas zu geben und von Ihm dafür etwas zu empfangen. Dieses Prinzip liegt dem Glauben vieler Menschen zugrunde, und wir können das daran erkennen, dass, wenn wir sie fragen, warum sie an Gott glauben, sie sagen, dass Gott ihnen schon so viel Gutes getan hat. Die Antwort zeigt, dass ihre Gemeinschaft mit Gott auf der Grundlage von Geben und Nehmen basiert. Satan beschuldigte Gott, Er habe eine solche Beziehung mit Hiob. Satan klagte Gott an, Er habe Hiobs Loyalität erkauft, indem Er ihm Wohlstand und göttlichen Schutz gab (Hi- ob 1, 9.10). Wie Satan sehr richtig herausstellte, wäre es falsch, Anbetung zu erkaufen, denn sie hört ziemlich sicher auf, sobald Gottes Versorgung aussetzt (Vers 11). Wie auch immer, Satan hat Hiobs Charakter zu Unrecht verurteilt. Als sein Besitz zerstört wurde und er auf tragische Weise all seine Kinder verlor, betete Hiob dennoch den Namen Gottes an und wei- gerte sich, Gott für seine Schwierigkeiten verantwortlich zu machen (Verse 21.22). Auch spä- ter, als Satan Hiobs Körper mit schwerer Krankheit schlug, weigerte sich Hiob weiterhin, sich von Gott abzuwenden. Er sagte: „Sollte man nur Gutes von Gott annehmen?“ Hiobs Handeln inmitten seiner Anfechtung zeigt, dass er nicht umsonst gottesfürchtig war (Kapitel 2, 9.10).

War Hiobs Integrität nicht eine starke Antwort auf Satans Frage, ob Hiob Gott nicht umsonst fürchtete? Die Antwort ist, ja, Hiob fürchtete Gott, ohne eine Gegenleistung von Ihm zu er- warten. Seine Hingabe war nicht erkauft, sondern sein Geschenk an Gott. Könnte das glei- che auch von uns gesagt werden? Folgen wir Gott nur, weil wir etwas von Ihm erwarten? 3Glauben wir nur an Ihn, weil wir etwas von Ihm empfangen wollen? Stell’ dir mal vor, alle guten Dinge, die du schon von Gott empfangen hast, würden plötzlich von dir genommen werden. Würdest du Ihm trotzdem noch die Ehre geben? Ist unsere Verpflichtung gegenüber Gott eine Haltung aus echtem Glauben heraus? Haben wir so festen Glauben, dass wir sa- gen könnten: „Obwohl Er mich tödlich geschlagen hat, möchte ich Ihm doch immer vertrau- en“ (Hiob 13, 15)? Hier lesen wir eine der bedeutendsten Stellungnahmen von Glauben an Gottes Güte, die je ausgesprochen wurde. Was auch immer Gott zuließ, dass es Hiob ge- schehen sollte, welche Last auch immer Er ihm auferlegte bzw. Dem Satan erlaubte, auf Hi- ob kommen zu lassen; Hiob glaubte am Ende immer noch an Gott und vertraute Gott, dass Er ihn niemals verlassen würde. Ist das nicht eine ähnliche Ausdrucksweise des Glaubens, die wir später auch in der Liebe des Apostels Paulus zu Gott wiederfinden? Selbst wenn der Herr uns eine Bequemlichkeit nach der anderen nehmen sollte, unsere Gesundheit stark angegriffen sein sollte und Wellen von Schwierigkeiten rings um uns sein sollten; wir können Gott mit unerschütterlichem Glauben vertrauen in der Überzeugung, dass Er immer Recht hat und ein gerechter und guter Gott ist. Kannst du dich wiederfinden in dieser Situation der Stürme des Lebens, und würdest du ebenfalls immer noch an Gottes liebende Fürsorge glauben?

2) Hiobs Hingabe an Gott inmitten von katastrophaler Zerstörung (Kapitel 1, 22) ist heute sprichwörtlich geworden. Wir alle, Gläubige und Ungläubige sprechen über die Geduld von Hiob, wenn wir von ungewöhnlicher Ausdauer und Langmut reden. Ja, die Schrift lehrt uns, dass das Leben von Hiob nicht nur ein Zeugnis darüber ist, wie Hiob Schwierigkeiten aus- hielt, sondern auch von Gottes liebender Fürsorge und Gnade (Jakobus 5, 11). Lasst uns daran denken, dass Katastrophen so definiert werden könnten, dass sie plötzlich und ohne Vorwarnung über uns kommen. Obwohl Menschen wissen, dass es Erdbeben, Hungersnöte, Unfälle und Tod jederzeit geben kann, erschrecken wir uns doch, wenn sie geschehen. Die Tragödien, die Hiob seinen Besitz und seine Kinder nahmen (Kapitel 1, 13-17) kamen plötz- lich über ihn und kamen ohne Vorwarnung. Wir können uns vorstellen, dass Hiob von dem immer präsenten Risiko wusste, mit dem er und seine Familie lebten. Denn er sagte: „Was ich gefürchtet habe, ist über mich gekommen“ (Kapitel 3, 25). Hiobs größtes Verlangen war immer nach Gottes Gegenwart und Gunst gewesen. Nun waren die Dinge, die er am meisten gefürchtet hatte, geschehen: Die Banden aus Saba waren eingefallen (Kapitel 1, 15), Feuer war vom Himmel gekommen (Vers 16), die Banden der Chaldäer waren eingefallen (Vers 17), und stürmischer Wind war aufgekommen (Vers 19). All diese Angriffe könnten wir heute mit Terrorismus und Naturkatastrophen, die wir erleben, vergleichen. Obwohl Hiob gewusst haben muss, dass er früher oder später mit solchen Gefahren konfrontiert werden könnte, war er doch schockiert, als ihn die Nachrichten darüber erreichten (Vers 20). Was das an- geht, können wir sehen, dass Hiob und seine Familie nicht anders als die meisten von uns heute waren. Uns ist bewusst, dass es gewisse Risiken gibt, aber dennoch leben wir unse- ren Alltag, ohne viel über mögliche Risiken nachzudenken. Wir glauben an Gott und vertrau- en darauf, dass Gottes Gnade uns täglich trägt. Auch viele, die Gottes Hilfe nicht annehmen wollen, erleben sie trotzdem. Paulus sagte: „In Ihm leben, weben und atmen wir“ (Apostelge- schichte 17, 28). Hat Jesus uns nicht gewarnt, dass die Lebensbedingungen am Ende der Zeit auch so sein würden, dass Menschen ihren täglichen Beschäftigungen nachgehen, es- sen, trinken, heiraten und verheiraten und nicht einmal daran denken würden, dass der Herr gesagt hat, dass Er am Ende der Zeit wiederkommt (Matthäus 24, 38-42)? Darf ich euch eine persönliche Frage stellen?: Wärt ihr bereit, wenn Jesus heute wiederkommen würde? Hat Jesus uns, Seinen Nachfolgern, nicht gesagt, dass wir bereit sein sollen für Seine Wie- derkunft, indem wir den Verantwortungen nachkommen, die Er uns anvertraut hat? Es ist eine Tatsache, dass es keine Schande bedeutet, wenn wir von Naturkatastrophen, finanziel- len Krisen auch in der Gemeinde oder anderen Katastrophen wie z.B. in Hiobs Leben über- rascht werden. Aber gibt es irgendeine Entschuldigung dafür, erschrocken zu sein, wenn Jesus, unser Herr, wiederkommt, um uns, die universelle Gemeinde aus allen Kulturen, zu sich zu holen, wie Er uns bereits vorher gesagt hat?

3) Wenn wir Versuchungen und Leiden erleben, ist das letzte, was wir brauchen, eine Gruppe von Ratgebern, wie Hiob sie hatte, die uns nur sagen, was sie denken, was wir falsch gemacht haben sollen, anstatt dass sie uns beistehen. Würde nicht jeder von uns, der 4Probleme hat, es bevorzugen, Menschen um sich zu haben, die zu uns halten, uns unter- stützen und mit uns gegen die Probleme angehen? Unglücklicherweise musste Hiob durch seine Anfechtungen ohne viel Unterstützung hindurch kommen. Drei seiner Freunde kamen zu ihm, als sie von seinen Schwierigkeiten hörten (Kapitel 2, 11). Aber sie wurden mehr da- für bekannt, dass sie Hiob verurteilten, als dass sie ihm beistanden. Die Wahrheit hier ist, dass die drei Freunde ursprünglich mit guten Absichten gekommen waren. Tatsächlich kann ihr Verhalten am Anfang als ein Beispiel dafür dienen, wie wir einem Freund in Schwierigkei- ten zur Seite stehen können. Sie kamen als kleine Gruppe, um bei ihrem Freund zu sein und hatten offensichtlich vorher darin übereingestimmt, dass sie zu Hiob gehen sollten, um ihm zu helfen. Sie wollten mit ihm trauern und ihn trösten. Als sie ankamen, weinten sie zuerst öffentlich, als sie ihn in seinem entstellten Körper wiedererkannten. Sie zerrissen ihre Kleider in Verzweiflung über ihm, da das zu jener Zeit üblich war. Sie schenkten Hiob sieben Tage lang ihre stille Gegenwart, bereit, einfach bei ihm zu sein und sich des Sprechens enthal- tend, bis Hiob selbst zu sprechen anfing. Daraufhin hörten sie willig Hiobs Klagen und Ent- täuschungen zu. Wenn wir heute Menschen um uns herum beistehen wollen, die tiefen Schmerz und tiefes Leid empfinden, könnten wir da nicht von Hiobs Freunden und ihrer Hal- tung, die sie gegenüber diesem Mann der Schmerzen hatten, lernen? Manchmal kann es schon eine große Ermutigung sein, wenn wir einfach still bei jemand sind, der gerade Verlet- zungen in der Seele erlitten hat. Natürlich war es unrecht, dass die Freunde Hiob später be- schuldigten. Aber tun wir so was heute selbst nicht auch? Viele von uns hätten in einer sol- chen Situation wahrscheinlich kaum noch etwas von Gottes Freundlichkeit gesehen. Gott hatte es zugelassen, dass Hiob den tragischen Verlust seiner Kinder, seines großen Besit- zes und seiner Gesundheit dicht hintereinander erleben musste. Uns erscheint das alles sehr unfair, besonders, da Hiob so ein integerer Mann war. Aber die Geschichte will uns lehren, dass keiner von uns alles weiß, was jemand in einer solchen Situation wissen muss, um durch das Gericht zu kommen. Das ist allein unserem Schöpfergott überlassen (Kapitel 38, 1-3). Wir wissen nicht, warum Hiob all das erleiden musste, was er erlitt, aber wir wissen, dass Gott mit Erbarmen reagierte. Hiobs Fragen überstiegen seinen eigenen Horizont, den seiner Freunde, und sie übersteigen auch unser Verstehen, denn auch wir haben heute viele unbeantwortete Fragen an Gott. Aber Gott hält Antworten selbst auf die schwierigsten Fra- gen unseres Lebens bereit. Und wenn wir uns als treu erweisen, so wie es Hiob tat, wird Gott sich auch uns gegenüber als treu erweisen, egal, in welchen Umständen wir uns befinden.

Hiobs Glaube an die Auferstehung

Es scheint so zu sein, dass Hiob persönlich an die Auferstehungskraft Gottes glaubte. Er sagte: „Wenn jemand stirbt, wird er dann noch wieder leben?“ (Kapitel 14, 13-15). Hiob glaubte, dass, wenn er gestorben und ins Grab gelegt worden wäre, Gott ihn wieder heraus- rufen würde. Mit anderen Worten, Hiob glaubte, dass er persönlich auferstehen würde. Die Grundlage für diese hoffnungsvolle Erwartung war für ihn Gottes große Liebe für Seine Men- schen; Gott würde sich nach den Geschöpfen, die Seine Hände geformt hatten, sehnen. Wie Hiob auch in Kapitel 19, 25.26 sagte: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt und dass Er am Ende auf der Erde aufstehen wird. Und ist meine Haut noch so zerschlagen und mein Fleisch da- hingeschwunden, so werde ich doch Gott sehen“. Durch die Eingebung des Heiligen Geistes deutete Hiobs Zeugnis bereits auf Jesus hin, der die Antwort und die Lösung für alle sichtba- ren und unsichtbaren

Probleme ist. Jesus würde kommen, um Seine Nachfolger von Sünde und Verdammnis zu retten und sie von der Furcht des Todes zu befreien und ihnen ewiges Leben zu geben. Er würde sie vor der kommenden Rache bewahren, und prophetisch drückte Hiob seine innere Überzeugung aus, dass sein Körper, nachdem er im Grab verrottet wäre, physisch wieder auferstehen würde und er im auferstandenen Körper gehen würde, um seinen Rettergott zu sehen. Erzählt uns das nicht etwas über Gottes Offenbarung in Bezug auf Jesu Christi Wie- derkehr am Ende der Zeit? Wie gesegnet sind die, die Jesus als ihren persönlichen Retter und Herrn angenommen haben! Und wenn du das noch nicht getan hast, kannst du Ihn jetzt annehmen. Überlege dir genau, wo du die Ewigkeit verbringen möchtest, und möge der Herr uns alle segnen, wenn wir diese wertvolle Entscheidung treffen, bei Ihm sein zu wollen.

Was Menschen heute über Gott und Satan denken

Die Psychologie hat in der Vergangenheit viel dazu beigetragen, damit Menschen mit seeli- schen Erkrankungen besser geholfen werden kann. Aber einige Theorien der Psychologie sind aus christlicher Sicht unwahr und haben in der Bevölkerung starke Zweifel aufkommen lassen, ob es das Böse und den Teufel gibt. Das wiederum macht es für Christen schwerer, die biblischen Berichte über dämonische Besessenheit, wie wir sie z.B. in Lukas 9 lesen, zu verstehen oder weiter daran zu glauben, dass dämonische Kräfte bei bestimmten Erkran- kungen eine Rolle spielen können. Einige psychologische Lehren reduzieren alle religiösen Erfahrungen auf bloße Regungen unseres Unterbewussten wie geheime Wünsche oder Ängste, die wir auf die Außenwelt projizieren. Ihrer Meinung nach ist Satan lediglich die Per- sonifizierung unserer eigenen dunklen Gedanken und Gefühle. Ähnlich soll Gott nur die Ver- körperung einer Idealvorstellung unserer selbst, einer Art elterlicher Autorität, sozialer Nor- men oder einer universellen Güte sein. Sicherlich beinhalten menschliche Begegnungen mit Gott oder Satan starke Gefühle, die unsere Seele berühren oder auch erschüttern können.

Aber deshalb sind sie nicht irreal. Die Bibel spricht in zahlreichen Schriften deutlich von der Existenz Satans und seiner Dämonen. Wir sollten vorsichtig sein mit dem, was Jesus den „Hefeteig“ der Sadduzäer oder der Herodianer nennt (Matthäus 22, 15-32). Jesus meint da- mit einen Geist der Säkularisierung, unbiblischer Traditionen und einem von Humanismus geprägten Glauben an Gott, vor dem Er uns warnt. Wenn die Gemeinde Jesu das akzeptiert, wird sie ihren wahren Glauben verlieren und die apostolische Lehre von Gottes Wort aufge- ben. Die Sadduzäer galten bei den Juden in jenen Tagen als theologisch liberal und als Na- turalisten, die scheinbar am Wort Gottes festhielten und in Wahrheit das Grundlegende sei- ner Lehre verneinten. Sie lehnten die Lehre von Engeln, Wundern, der Auferstehung, Un- sterblichkeit und dem Jüngsten Gericht ab. Wie sieht das bei uns heute aus? Glaubst Du daran? Die nach solchen Lehren lebten, waren moralisch eher lax und benahmen sich sehr weltlich. Sie waren es, die Jesus verfolgten und noch dachten, sie täten Gott damit einen Gefallen. Dieser Geist, der die unsichtbare Welt für Fantasie hält, ist auch heute unter uns.

Aber unserer Meinung nach gibt es einen Himmel, der es wert ist, dass wir dorthin kommen wollen, und eine Hölle, der wir entfliehen sollten. Wir haben die Wahl. Möge Gott uns Weis- heit schenken, damit wir das Leben wählen, das Gott uns in Christus bereitet hat! Von Pastor Peter Arthur, Akebulan- Globale Mission e.V.

www.akebulan-gm.org; info@akebulan-gm.org

(Übersetzung ins Deutsche: Stefanie Arthur)