(Jesaja 66, 13)
1. Wie eine Mutter uns versorgt
In der Bibel wird die Stadt Jerusalem mit einer Mutter verglichen, die ihre Kinder versorgt und sie tröstend und helfend umsorgt. So wie Gott im Alten Testament verspricht, wie eine Mutter für Jerusalem da zu sein, hat Er auch versprochen, für uns da zu sein. Er wird uns Frieden geben und wird der Versorger für alle, die Ihn lieben, sein. Dies gilt für alle Men- schen zu allen Zeiten, die Gott in Wahrheit lieb haben: „Wie eine Mutter tröstet, so will ich, euer Gott, euch trösten“. Dies sind die Worte Gottes, die Er zum Volk Israel sprach, als dieses große Anfechtungen durchmachte und sich deshalb von Gott verstoßen und verlassen vorkam.
Gottes Antwort gibt eine göttliche Versicherung, die nicht nur für das Volk Israel gilt, son- dern auch für uns und jedem Menschen, der an Gott glaubt und sich an Ihn hält, sei es eine Einzelperson, eine Familie oder eine lokale Gemeinde, während er oder sie durch schwierige Zeiten gehen. Seine Liebe für uns ist noch viel größer als unsere natürlichen Leiden einer lie- benden Mutter. Darum ist es undenkbar, dass Gott uns jemals vergessen könnte, besonders, wenn wir durch Zeiten der Verzweiflung und Trauer gehen (Jesaja 49, 15). Wenn eine Mutter merkt, dass ihr Kind krank oder unsicher ist, wird sie ihrem Kind nahe sein, um ihm Ihre Lie- be zu zeigen und es zu trösten. Gott selbst gibt der Mutter diese Fähigkeit, und Er hat davon im Überfluss für alle, die Ihn um Hilfe anrufen. Sein Erbarmen für uns hört niemals auf, egal, wie unsere Lebensumstände sind. Er wacht über uns mit großer Sanftheit und Liebe, und wir können sicher ruhen in der Überzeugung, dass Er uns niemals verlassen oder aufgeben wird.
Er sprach durch Jesaja zu den Kindern Israels, als sie sehr verzweifelt waren (Jesaja 43, 1-3).
In diesen Worten gab Gott auch Seiner großen Liebe Ausdruck, die Er für Sein Volk empfin- det: „Der Herr sagt —Er, der dich geschaffen hat, oh Jakob, und der dich geformt hat, oh Isra- el: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durch das Wasser gehst, werde ich mit dir sein, dass die Ströme dich nicht ersäufen sollen. Und wenn du durch das Feuer gehst, werde ich auch mit dir sein, dass du nicht brennen sollst, und die Flammen sollen dich nicht versengen. Denn ich bin der Herr, dein Gott, der heilige Israels, dein Erretter“. Die Wohltaten, die durch Gottes Liebe entstehen, sind da für uns, denn die Segnungen, die hier erwähnt werden, gelten genauso für diejenigen, die durch ihren Glauben an Jesus Christus Gottes Kinder sind. Gott hat uns geschaffen, und Er hat uns durch Seinen Sohn aus der Macht der Finsternis in Sein göttliches Licht gerettet.
Wir gehören zu Ihm, und Er kennt uns alle beim Namen. Der Beweis von Gottes großer Liebe zu uns zeigt sich z.B. darin, dass Er sagt, Er habe unsere Namen in Seine Hände gezeichnet, und so kann Er uns niemals vergessen: Die Zeichen in Seinen Handinnenflächen sind immer vor Ihm und erinnern Ihn daran, mit wie viel Liebe Er uns überschüttet hat, und wie sehr Er sich danach sehnt, für uns zu sorgen.
2. Paulus’ Verständnis von Gottes Mutterschaft
Der Apostel Paulus empfand eine große, mütterliche Zuneigung und Liebe für die Gläubigen in der Gemeinde von Thessaloniki, und er zeichnete ein sehr bewegendes Bild, um dieses Gefühl zu verdeutlichen. Es war das Bild einer Mutter, die ihr Kind versorgte (1. Thessaloni- cher 2, 7). Die meisten Mütter im ersten Jahrhundert nach Christus stillten ihre Kinder selbst.
Aber es gab auch sehr wohlhabende Mütter, die ihre Kinder von Ammen stillen ließen. Diese Ammen stellten sie zu bestimmten Bedingungen ein, mit denen diese sich dann vor Aufnahme der Arbeit einverstanden erklärten. Üblicher Weise stillten die Ammen die Kinder und zogen sie auf, bis diese aus den Windeln heraus waren. Oft blieben die Ammen, bis die Kinder etwa drei Jahre alt waren. Viele der alten Verträge legten über dies noch fest, dass das Gehalt, was die Amme bezahlt bekam, der Familie zurückerstattet werden musste, falls das Kind während der Zeit ihrer Einstellung starb. Paulus wollte offensichtlich vermitteln, was für eine zärtliche Zuneigung er für seine geistlichen Kinder in Thessaloniki empfand und welche verantwortli-che Fürsorge er ihnen zukommen ließ. Indem er das tat, erwies er als geistlicher Leiter seinen Schützlingen eine Art geistliche Mutterschaft, die der Fürsorge einer Mutter in der Welt sehr ähnlich ist. Ein Kind zu stillen bedeutet, für das Kind in liebevoll umsorgender Weise da zu sein. Und eine Mutter, die so für ihre Kinder sorgt, ist auch ein Vorbild für die geistliche Hal- tung, die wir alle als Missionare oder Christen haben sollten, wenn wir Menschen das Evan- gelium verkündigen. Als christliche Missionare sollten wir die sanfte und fürsorgliche Art einer Mutter haben, die unter großen Opfern eine besondere Anstrengung macht, um das neu- geborene Baby zu versorgen, zu beschützen und alle seine Bedürfnisse zu stillen. In gleicher Weise sollten auch die, welche schon lange im Glauben stehen, für diejenigen da sein, die sich gerade erst zu Jesus Christus bekehrt haben. Die Sanftmut einer Mutter zu haben, bedeu- tet auch, dass die helfenden Gläubigen sich nicht wichtig machen oder als überlegene Perso- nen benehmen.
3. Das Herz einer Mutter
Im 2. Könige 4, 1-7 sah sich eine Mutter einer verzweifelten Situation gegenüber: Ihr Mann war gestorben, und sie hatte kein Einkommen mehr. Darum sah sie keine Möglichkeit, wie sie für ihre Familie hätte länger sorgen können. Leider hatte sie außerdem auch noch Schulden.
So kam es, dass die Gläubiger zu ihr kamen und forderten, sie solle ihre Söhne als Sklaven verkaufen, um ihre Schulden zu begleichen. Wenn es jemals jemanden gab, wer ein Wunder brauchte, um finanziell auf die Beine zu kommen, dann war es wohl diese Frau. Sie war so- wieso schon verzweifelt in ihrer Seele, weil sie ihren Mann verloren hatte, und nun sollte sie auch noch ihre Kinder verlieren. In ihrer Verzweiflung schrie die Frau den Propheten Elisa um Hilfe an. Sie sagte: „Dein Diener, mein Mann, ist tot. Und du weißt, dass dein Diener den Herrn gefürchtet hat. Aber nun sind die Gläubiger gekommen und wollen unsere beiden Söh- ne wegbringen und zu Sklaven machen“. Elisa antwortete ihr: „Was kann ich für dich tun? Sage mir, was du noch in deinem Haus hast“. Sie antwortete: „Deine Magd hat nichts in ih- rem Haus außer einem Ölkrug“. Daraufhin sagte Elisa, sie solle zu ihren Nachbarn gehen und so viele leere Krüge ausleihen, wie sie bekommen könnte. Dann sollte sie mit ihren beiden Söhnen in ihr Haus gehen und die Tür schließen. Gemeinsam sollten sie anfangen, das Öl in die leeren Gefäße zu füllen. Wenn ein Gefäß voll wäre, sollten sie es an die Seite stellen und das nächste füllen. Als sie das taten, hörte das Öl erst dann auf, sich zu vermehren, als alle Gefäße gefüllt waren: „Als die Gefäße voll waren, sagte sie zu ihren beiden Söhnen: ‚Bringt mir noch ein Gefäß’, und sie sagten zu ihr: ‚Mutter, es ist keins mehr übrig’. Daraufhin hörte das Öl auf, sich zu vermehren“. Die Frau empfing genau so viel Öl, wie in die Gefäße passte, die sie ausgeliehen hatte. Nach diesem Wunder kam sie zurück zu Elisa und erzählte ihm, was passiert war. Elisa antwortete ihr, sie solle gehen und das Öl verkaufen. Von dem Erlös sollte sie ihre Schulden bezahlen. Von dem Rest des Erlöses würden sie und ihre Kinder leben kön- nen. Was wir Mütter und Eltern heute hieraus lernen können, ist, dass wir nicht erwarten soll- ten, dass wir Gottes Handeln verstehen, bevor wir Ihm gehorchen. Die Frau in der Geschichte tat, was Gott ihr durch den Propheten Elisa gesagt hatte, dass sie es tun sollte. Daraufhin half Gott ihr auf übernatürliche Weise. Das wenige Öl, was sie hatte, nahm Gott und vermehrte es so sehr, dass sie tatsächlich nicht nur genug hatte, um ihre Schulden zu bezahlen, sondern auch, um davon mit ihren Kindern zu leben. Dieses Wunder zeigt uns auf dramatische Weise geistliche Wahrheiten auf. Nach einem jüdischen Schreiber namens Josephus, der nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. Historiker wurde, war die Frau die Witwe des Pro- pheten Obadja. Die Schulden, die sie hatte, sollten dadurch entstanden sein, weil Obadja ein- hundert Propheten unter seinen persönlichen Schutz gestellt hatte, um sie während der Unter- drückung des Königs Ahab und seiner Frau Jesebel (die so schlimm war wie eine Tochter der Hölle) vor Verfolgung zu bewahren. Wenn das stimmt, ist es sehr verständlich, dass Elisa um diese Witwe und ihre beiden Söhne besonders besorgt war. So gesehen könnte das Wunder als eine Art Wiedergutmachung oder Anerkennung für all das gegolten haben, was ihr Manngeleistet hatte. Dies zeigt das biblische Prinzip von Geben und Nehmen auf (Lukas 6, 31): „Gebt, und es soll euch gegeben werden“.
4. Bereit für ein Wunder
Die Geschichte der Witwe und ihrer beiden Söhne offenbart Gottes Fürsorge für die, die Ihm treu sind und Ihn brauchen, wenn sie Nöte oder Schwierigkeiten haben. In dem Wissen, dass Gott für unsere Bedürfnisse Abhilfe schaffen wird, können wir Ihm ganz vertrauen. Und wenn wir das tun, sind wir bereit, Wunder zu empfangen, denn es ist Gottes Wille, uns zu segnen und zu vermehren. Vertraust du in deiner momentanen Lebenslage auf Gott? Glaubst du, dass Er auf übernatürliche Weise für dich sorgen wird, so dass auch deine finanziellen Bedürfnisse abgedeckt sind? Gott ist bereit, uns so zu vermehren, dass wir genug für uns selbst und auch für die Unterstützung der Arbeit der Gemeinde Gottes haben. Der uns Seinen Sohn gegeben hat, der der Retter der Menschen wurde, ist auch fähig, uns finanziell so zu segnen, dass wir diesen Sohn verkündigen können. Lasst uns Gott nicht einschränken! Sind wir bereit, dass Gott die Last unserer Schuld von uns nehmen und uns eine finanzielle Seg- nung zukommen lassen kann? Der erste Schritt, den wir tun müssen, wenn wir in Richtung Befreiung von finanzieller Not und dem Empfangen von Gottes Segnungen gehen wollen, ist, dass wir den Geist der Furcht aus unseren Gedanken verbannen müssen. Die Frau in der Ge- schichte hatte finanzielle Schwierigkeiten, aber sie ließ es nicht zu, dass Furcht sie davon ab- hielt, einen Schritt des Glaubens zu tun. Furcht kann uns davon abhalten, uns daran zu freuen, was Gott uns gegeben hat. Wir denken dann, wir hätten nicht genug Geld für uns selbst zum Überleben, wenn wir auch noch der Gemeinde etwas geben. Und diese Furcht kann uns eben- falls davon abhalten, Gott und Seinem Wort die Treue zu halten. Viele von uns sagen viel- leicht: Ich habe das Recht, ängstlich zu sein. Ich habe kein geregeltes Einkommen. Das Geld, was ich vom Staat erhalte, ist nicht genug, um unsere Bedürfnisse als Familie abzudecken, und ich weiß nicht, was ich tun soll. Aber egal, welche Bedingungen uns in unserer Welt um- geben– sie können nicht verzweifelter sein als die Lage dieser Witwe und Mutter. Lasst uns erkennen, dass Furcht eine von Satans Waffen ist, um uns in einem Teufelskreis von finan- ziellen Schwierigkeiten und Rückschlägen zu halten. Aber als Kinder Gottes sollten wir der Furcht keinen Raum in unserem Leben geben. Denn „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1, 7).
Wir dienen demselben Gott, der dieser Mutter auf übernatürliche Weise geholfen hat, und Er ist derselbe Gott, der Seinen Sohn gesandt hat, um für uns zu sterben. Er ist bereit, uns zu vermehren. Unser Gott ist ein gebender Gott. Anstatt uns der Furcht zu überlassen, möchte Gott, dass wir auf Ihn schauen, um das Wunder zu empfangen, was wir brauchen (Matthäus 17, 24-27): Gott bereitete eine besonderen Fisch mit genau der Summe Geld im Mund vor, die die Jünger Jesu brauchten, um ihre Steuer zu bezahlen. Petrus warf seine Angel in der Erwartung aus, zu erhalten, was ihm von Christus verheißen worden war. Menschen Gottes, lasst uns unsere Augen und unseren Verstand von unseren Schwierigkeiten oder der Größe unserer Schulden ablenken, um hoffend auf die übernatürliche Versorgung unseres allmächti- gen Gottes und himmlischen Vaters zu sehen. In der Schrift tat Jesus ein Wunder, um Petrus und uns zu lehren, nicht auf unsere menschlichen Ressourcen und Fähigkeiten zu bauen, son- dern vielmehr aus Gottes übernatürlichen Quellen zu leben.
5. Glaube wird durch die Liebe tätig
Elisas Reise führte ihn nach der Begegnung mit der Witwe nach Sunem, und dort wurde er als Gast bei einer sehr wohlhabenden und bemerkenswert gastfreundlichen Frau aufgenommen.
Der Glaube dieser Frau wurde durch ihre Liebe tätig. Sie erkannte die Hoch- und Tiefpunkte des Propheten, und sie schlug ihrem Mann vor, dass sie doch etwas Gutes für diesen Mann Gottes tun sollten. Dieses Ehepaar dachte nicht nur an sich oder ihre eigenen Bedürfnisse, sondern sie sorgten sich und kümmerten sich um andere. Beide arbeiteten hart, um einen zu- sätzlichen Raum auf ihrem Haus anzubauen. So schufen sie eine Rückzugs- und Erholungs-möglichkeit für den Mann Gottes. Und Gott anerkannte das. Er zeigte sich ihnen erkenntlich, indem Er die Unfruchtbarkeit der Frau durch Elisa heilte, und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. So segnete Gott ihre Treue und Freundlichkeit, die sie Seinem Diener erwiesen hatten. In späteren Jahren, als dieses Kind der Verheißung herangewachsen war, war der Jun- ge zur Erntezeit mit seinem Vater auf dem Feld. Wahrscheinlich bekam er einen Sonnenstich und rief zu seinem Vater: „Mein Kopf, mein Kopf!“ Sein Vater bat einen Diener, den Jungen zu der Mutter zu bringen. Bis zum Abend saß der Junge auf dem Schoß der Mutter, dann starb er. Aber die Mutter war voll Glaubens. Sie lief nach oben in das Zimmer, das sie für den Mann Gottes gebaut hatten, und legte den Jungen auf das Bett des Propheten. Dann schloss sie die Tür und lief nach draußen. Sie bat ihren Mann, sie mit einem Diener auf einem Esel schnell zum Propheten und zurückgehen zu lassen. Der Mann fragte sie: „Warum gehst du gerade heute zu ihm?“ Obwohl der Mann wusste, dass er den Sohn krank zu der Mutter nach Hause geschickt hatte, fragte er nicht nach dem Wohlergehen des Kindes. Es erscheint so, als ob sich der Mann vielleicht nicht recht traute zu fragen. Die Mutter war weiterhin voll des Glaubens und antwortete: „Alles ist in Ordnung!“ Dann bat sie den Diener, so schnell wie möglich zu dem Mann Gottes zu gehen. Auf ihrem Weg zum Berg Karmel sah Elisa sie be- reits von weitem. Darum sagte er zu seinem Diener Gehasi: „Sieh, da ist die sunamitische Frau. Lauf ihr entgegen und frage sie: ‚Ist alles in Ordnung mit dir? Geht es deinem Mann und deinem Sohn gut?’“ Die Mutter des Glaubens antwortete: „Alles ist in Ordnung.“ Wie kann jemand solch eine Antwort geben, wenn ihm gerade eine göttliche Verheißung wegge- nommen worden ist, ihr einziges Kind tot in ihrem Haus lag?! Könnte es sein, dass sie wusste, wo sie eine Antwort in ihrer schwierigen Lage finden konnte? Und deshalb war sie voll der Überzeugung, nicht aufzugeben, bis diese Antwort kommen würde. Als die Frau Elisa er- reicht hatte, warf sie sich ihm zu Füßen. Elisa sagte dem Gehasi, er solle die Frau gewähren lassen. Er sagte: „Sie ist in großen Schwierigkeiten, aber der Herr hat es vor mir verborgen und mir noch nicht gesagt, warum.“ Nachdem Elisa von der Frau gehört hatte, was mit dem Jungen geschehen war, sandte er zuerst seinen Diener Gehasi, aber dieser war nicht fähig, dem Jungen zu helfen. Dann kam Elisa selbst und warf sich betend über den Körper des toten Jungen, bis auf einmal wieder Leben in den Jungen kam. Die Mutter, die so stark geglaubt hatte, war voll Freude. Derselbe Gott kann alles Tote in unserer Familie oder Gemeinde wie- der zum Leben erwecken, wenn wir Ihm vertrauen, dass Er Wunder tun kann, und so leben, dass unser Glaube durch die Liebe tätig wird. Außerdem sollten wir bemerken, dass kein Wunder durch Elisas Stab geschah, sondern nur durch Glauben und persönlicher Intervention des Mannes Gottes selbst. Die Wahrheit ist, dass Gottes Wahl, wen Er als Kanal der Aus- übung Seiner göttlichen Kraft gebraucht, immer auf Menschen fällt, und nicht auf Dinge (2.
Könige 4, 8-37).
6. Der Einfluss einer Mutter
Wenn du die Mutter eines Kindes bist, das in unserer Zeit heranwächst, wirst du dich viel- leicht manchmal fragen, wie viel Einfluss du auf das Leben deines Kindes hast. Manchmal mag es erscheinen, dass der Einfluss eines Lehrers, der Gesellschaft, des Fernsehens, von Vi- deospielen oder sogar der Regierung deinen eigenen Einfluss zunichte machen. Aber denke an das Beispiel der Jochebed, die die Mutter von Moses war. Sie lebte in einer sehr schwierigen Zeit und hatte kaum eine Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was mit ihrem Sohn geschehen sollte. Aber den sehr geringen Handlungsspielraum, den sie hatte, nutzte Jochebed, um we- nigstens zu versuchen, ihrem Kind eine Chance zu geben, zu wachsen und sich zu entwickeln.
Zuerst erwies sie sehr mutigen Glauben, als sie sich weigerte, ihren neugeborenen Sohn zu töten, wozu die Ägypter die Juden zwangen (2. Mose 1, 15.16; 2, 2-4). Gott anerkannte ihren Glauben, indem Er nicht nur das Leben ihres Sohnes erhielt, sondern auch noch besondere Umstände arrangierte, die es möglich machten, dass Jochebed das Baby als „Amme“ für die ägyptische Prinzessin säugen und pflegen durfte, die es als ihr Kind annahm. So hatte sie, die Mutter, Kontakt zu ihrem Kind (Kapitel 2, 5-10), und später wuchs es am königlichen Hof derÄgypter auf. Im späteren Leben von Moses sehen wir, dass seine Mutter Jochebed sein Leben geprägt und seinen Charakter mit geformt hatte. Die Tatsache, dass Moses sich als Erwachse- ner nicht schämte, sich mit seiner Herkunft vom Volk der unterdrückten Juden und ihrem is- raelischen Gott zu identifizieren, ist ein Zeugnis: Obwohl er am königlichen Hof der Ägypter aufgenommen und aufgezogen worden war, war er sich bewusst, ein Jude zu sein, war stolz darauf und war sogar bereit, sich für sein Volk einzusetzen. Das war der Verdienst von Jo- chebed, die ihn während seiner Kindheit mit erzogen hatte. Als Mutter hast du wahrscheinlich viel mehr Möglichkeiten als diese Frau, auf das Leben deines Kindes Einfluss zu nehmen.
Meine Frage an dieser Stelle lautet: Nutzt du diese wenigen Jahre, in denen sich dein Kind entwickelt, aus, um einen guten bleibenden Einfluss zur Ehre Gottes auszuüben? Oder er- laubst du der hauptsächlich säkularen Umgebung, in der Erziehung deines Kindes zu domi- nieren?
7. Jeder erwachsene Mensch fing einst als Baby an!
Wir können nur dann als Baby beginnen auf der Erde zu leben, wenn wir auch geboren wer- den. Dazu gehört, dass wir im Mutterleib heranwachsen und durch ihren Schoß auf die Erde kommen. Vom Mutterleib an ist Gott schöpferisch und aktiv dabei, während das neue Leben entsteht (Psalm 139, 13). Vom Moment der Zeugung an sorgt Er sich persönlich um jedes Kind. Seine Absicht für jeden Fötus beinhaltet auch einen Plan für das Leben des entstehen- den Kindes. Gott bringt uns nicht ohne Grund auf diese Welt. Wenn es heißt, dass unsere Ta- ge auf der Welt gezählt sind, bezieht sich das wohl auf die Zeit, die uns auf der Erde gegeben ist. Und die Zeit, die in diesem Psalm erwähnt wird, bezieht sich nicht nur auf Tage, sondern auf Gottes Plan und Absicht für unser ganzes Leben. In Seinem Plan ist nicht beabsichtigt, dass irgendjemand verloren geht, sondern alle Menschen sollen Buße tun und gerettet werden.
Gott möchte, dass wir alle Jesus als unseren Herrn und Retter annehmen können und dann im Dienst vor Ihm die Absicht erfüllen können, die Er für unser Leben hat. Die Umsetzung die- ses Plans der Rettung fing an, als Jesus durch den Mutterleib als Mensch in die Welt kam. In Psalm 115, 16 sagt die Schrift: „…die Himmel sind des Herrn, aber die Erde hat Er den Men- schenkindern gegeben“. Darum wäre es gegen das Naturgesetz gewesen, wenn Jesus nicht auf natürliche Weise geboren worden wäre. Immerhin hatten Er selbst und der Vater diese Natur- gesetze von Beginn der Erde an durch die Kraft des Heiligen Geistes geschaffen. Also wurde Jesus selbst ein Baby, und Er genoss die mütterliche Fürsorge seiner Mutter Maria. Derselbe Gott, dessen Verstand und Kraft die Sterne, das Meer, die Tiere und alle Menschen erdachten und formten, hat vorsichtig, absichtlich und individuell dich als eine Mutter geschaffen, die wiederum wie ein „Tor“ ist, durch das Gott Menschen auf diese Erde bringen möchte. Das bedeutet, dass du als Mutter einzigartig bist, und niemand sonst wurde die genau gleiche Gabe gegeben, für deine Kinder da zu sein, als wie du es kannst. Möge Gott dich segnen, während du dieser Verantwortung mit unaussprechlicher Freude nachkommst!
8. Eine Mutter mit großem Charakter und Glauben
Jesu Begegnung mit der syro-phönizischen Frau könnte einige beunruhigende Fragen über radikale und ethnische Haltungen aufwerfen. Wie Jesus diese Frau behandelte, scheint im ganzen Gegensatz zu dem zu stehen, welches Bild wir von Ihm als dem internationalen Chris- tus und Retter der Welt haben. In Markus 7, 24-30 lesen wir diese Geschichte, und dieselbe Geschichte finden wir noch einmal in Matthäus 15, 21-28. Nach der Erzählung von Markus begann die Unterhaltung von Jesus mit dieser Mutter, als diese Ihn aufgesucht hatte, um Hilfe von Ihm zu empfangen. Jesus scheint sich erst vor ihr zu verstecken, denn Er war möglicher- weise müde oder wollte mit Gott reden. Die Frau bettelte regelrecht, dass Jesus doch Erbar- men haben sollte, weil ihre Tochter von einem Dämon besessen war. Sie betete Jesus an und nannte Ihn den Sohn Davids. Aber Jesus ignorierte ihr verzweifeltes Rufen und gab ihr keine Antwort. Die Jünger wollten der Frau sagen lassen, sie solle mit ihrem Geschrei aufhören, denn es sah so aus, als ob sich ihr Meister durch sie gestört fühlte. Darum baten sie Jesus, Ersolle die Frau wegschicken. Aber stattdessen fing Jesus an, mit der Frau zu reden. Er sagte zu ihr: „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen Israels gesandt, und es ist nicht recht, das Brot der Kinder an die Hunde zu verfüttern“. Die Frau hätte beleidigt sein können, aber sie hatte einen starken Charakter, und so beschwerte sie sich nicht, dass sie als „Hund“ bezeichnet wurde.
Jesu Aussage bedeutete, dass, weil die Frau keine Jüdin war, sie kein Kind Gottes sei und darum kein Anrecht auf Seine Hilfe hätte. Aber die Frau wusste, dass die Juden die Heiden immer „Hunde“ nannten, und darum nahm sie das nicht sehr persönlich. Stattdessen griff sie das Bild sogar noch auf und erwiderte, dass doch die Hunde die Reste, die vom Tisch herun- terfielen, fressen dürften. Daraufhin kam Jesus zu dem Schluss: „Frau, du hast einen großen Glauben. Deine Bitte wird dir gewährt werden“. Zu derselben Stunde war ihre Tochter ge- heilt. Oft ist der Grund, warum die Wunder, auf die wir hoffen, auf sich warten lassen, dass wir charakterlich nicht stark genug sind, um sie zu empfangen. Was wir hauptsächlich von dieser Frau lernen können, ist, dass Wissen, Begabung oder sozialer Hintergrund uns bis zu einem bestimmten Punkt bringen können, aber wenn wir im Charakter nicht stark genug sind, können wir das Erreichte nicht halten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Jesus Seine Jünger ge- fragt: „Warum habt ihr keinen Glauben?“ Unsere Gemeinde heute braucht Mütter und Groß- mütter, die im Glauben fest stehen und einen Charakter haben, der das, was sie glauben, un- terstützt. Was aber sollen wir davon halten, wie Jesus die Frau zuerst behandelte? Sie kam zu Ihm in großer Ernsthaftigkeit und Respekt. Und trotzdem wies Jesus sie mit harten Worten zurück. Warum tat Er das? Möchte Gott etwa, dass wir so mit Menschen anderer Rassen oder ethnischer Gruppen umgehen? Vielleicht können wir es etwas besser verstehen, wenn wir uns vorstellen, dass Jesu Worte nicht so sehr für die Ohren der Frau als vielmehr für die Ohren der Jünger gedacht waren. Vielleicht waren sie und nicht die Frau gemeint, als Jesus sagte, Er sei nur zu den Israeliten gesandt. Die Jünger wollten, dass Jesus die Frau wegschickte, aber Jesus weigerte sich, so zu handeln, wie es ihr nationaler Stolz oder ihre nationalen Interessen Ihm vorschreiben wollten. Vielleicht wollte Jesus das Geschehen in ein Gleichnis verwandeln, mit dem Er Seinen Jüngern zeigen wollte, wie verhärtet sie in ihrer Haltung gegenüber den Hei- den waren. Wenn wir die Geschichte ein wenig studieren, werden wir verstehen, dass der Hintergrund des Geschehens wahrscheinlich in Tyrus war, und sie waren nur etwa zwölf Mei- len von Galiläa entfernt, wo die meisten der Jünger aufgewachsen waren. Trotzdem standen sie vor einer ganz anderen Kultur, die von griechischen Einflüssen dominiert wurde und fast nur von Heiden bevölkert war. Viele dieser Menschen waren bereits südlicher gezogen, um mehr von Jesus zu hören (Markus 3, 8). Nun führte Jesus Seine Jünger scheinbar auch darum in den Norden, um ihnen mehr über andere Kulturen beizubringen. Es könnte also sein, dass Jesus sich während der Begegnung mit der Frau absichtlich so verhielt, wie Seine Jünger das an Seiner Stelle getan hätten. Vielleicht wollte Er ihnen so auf unvergessliche Weise de- monstrieren, wie unfreundlich und abweisend sie sich den Heiden gegenüber benahmen. Vie- le Heiden hatten genau wie diese Frau einen großen Hunger nach Gottes Gnade und Kraft.
Wie müsste sich Jesus heute verhalten, um uns zu zeigen, wie viele Vorurteile wir haben? Und wie reagieren wir als Christen auf Menschen anderer Kulturen? Rassismus und ethni- scher Hass gehörten niemals zu Gottes Vorstellungen, wie wir miteinander umgehen sollen.
Und Jesus rügte solche Sünde, wo immer Er sie antraf. Möge Gott uns stärken und segnen, während wir versuchen, Jesus auch hier zu folgen!
9. Einmal eine Mutter, immer eine Mutter
Euch, liebe Mütter, hat Gott freundliche Worte, ein warmes Lächeln und ein fürsorgliches Herz für Eure Familien gegeben. Er hat euch mit einem willigen Herzen gesegnet, das bereit ist, zuzuhören, und mit einem Geist, der immer bereit ist, zu verstehen, was in Eurem Zuhause vor sich geht. Als Mütter seid ihr zuverlässig, treu und vertrauenswürdig für eure Familien.
Und Väter und Kinder sind Gott und euch immer dankbar für eure Hingabe, Vergebungsbe- reitschaft, euer Erbarmen und die Liebe, die uns befähigt, das zu werden, was Gott möchte,dass wir es sein sollen unter der Sonne. Möge Gott euch in diesen guten Gaben ständig wach- sen lassen, während ihr an Ihm festhaltet, um die mütterliche Liebe weitergeben zu können.
Mit lieben Grüßen von F.P. Arthur (ein Missionar aus Ghana) Kontakt: peter-steffi@freenet.de