Einen überragenden Geist entwickeln

(Daniel 5, 12)

Der erste Konflikt: Ein anfänglicher Glaubenstest

Zu Beginn des Buches Daniel werden wir mit hinein genommen in den ersten Konflikt von vier jungen jüdischen Männern im Exil. Diese waren Daniel und seine drei Freunde Hanaja, Mischael und Asarja. Der Konflikt lag für sie zwischen der heidnischen Nachsicht und der göttlichen Abstinenz. Daniel und seine drei Freunde waren an den königlichen Hof gerufen worden und wurden in der königlichen Schule unterrichtet, um später dem König zu dienen.

Es wurde von ihnen verlangt, dass sie die Lebensweisen dieses Königreiches übernehmen und auch Dinge tun sollten, die ihnen die zehn Gebote der Juden verbaten. Oberflächlich betrach- tet, mag dies vielleicht als nicht so wichtig erscheinen. Aber in Wirklichkeit war es nur ein Teil eines totalitären politischen Systems, wodurch der Glaube dieser jungen Männer an Gott zerstört werden sollte. Ihnen wurden neue Namen gegeben. Wahrscheinlich war dies ein Ver- such, um die Vergangenheit der jungen Männer mit ihrer Ausrichtung auf Gott auszulöschen und sie mit der babylonischen Kultur zu identifizieren. Ihre alten Namen hatten sie mit dem Gott Israels verbunden. Nun sollten die neuen Namen sie mit den babylonischen Göttern ver- binden.

Bedeutung der hebräischen NamenBedeutung der babylonischen Namen
Daniel: Gott richtetBeltschazar: Der oberste Gott Babylons
Hananja: Der Herr ist gnädigSchadrach: Diener des Mondgottes
Mischael: Wer ist Gott gleich?Meschach: Der Schatten des Prinzen
Asarja: Der Herr hilftAbed-Nego: Der Gott der Weisheit

Diese vier jungen Juden wurden den korrupten Einflüssen der heidnischen Gerichte und Ge- setze ausgeliefert, so wie auch viele von Euch heute sich der modernen Welt ausgeliefert füh- len. Der Götzendienst ihrer Lehrer sowie die ungöttlichen Gepflogenheiten Babylons sind in unserer heutigen Welt nichts Neues. Das Heimatland der jungen Leute und das religiöse Zen- trum ihres Landes waren zerstört worden. Sie hatten ihre Freiheit verloren. Doch ließen sie sich nicht zu sehr betrüben, denn sie hatten sich in ihren Herzen vorgenommen, ihrem Gott treu zu bleiben. Und weil sie sich entschlossen hatten, Gott in ihrem Leben an die erste Stelle zu setzen, ehrte Gott sie. Das bedeutet, wenn wir einen überragenden Geist entwickeln wol- len, müssen wir Gott an die erste Stelle in unserem Leben setzen. Daniel und seine Freunde zeigten keinerlei Unentschlossenheit. Sie wussten, was recht war, und nahmen sich fest vor, das auch zu tun. Der erste Test erwies sich als ein Meilenstein, der sie in einen noch verant- wortungsvolleren Dienst und ein noch effektiveres Zeugnis für Gott brachte. Darüber hinaus wurden ihre Einstellungen, Prioritäten und Werte in Bezug auf ihren Glauben an Gott nun auch offiziell anerkannt. Heute frage ich Dich: Welche Werte sind Dir wichtig?

Der zweite Konflikt: Heidnische Magie gegen himmlische Weisheit

Wie Du beobachten kannst, wenn Du das zweite Kapitel im Buch Daniel liest, beinhaltete der zweite Konflikt die Herausforderung heidnischer Magie gegenüber himmlischer Weisheit.

Bereits viele Könige vor und auch nach Nebukadnezar waren besorgt gewesen um den Erhalt der großen Königreiche, die sie erbaut hatten. Also lobten sie ihre Götter für ihren Erfolg. Ne- bukadnezar selbst fragte sich, ob sein Königreich nach seinem Tod weiter bestehen würde oder nicht. Würden weise Erben erhalten können, was er erreicht hatte? Während er sich hierum besorgte, träumte dieser weltlich gesinnte König einen Traum, den ihm Gott gegeben hatte. Dieser Traum offenbarte eine Vision über die Weltgeschichte nach des Königs Tod und bis hin zu Jesu Wiederkunft auf die Erde. Der Traum beunruhigte Nebukadnezar so sehr, dasser keine Ruhe mehr fand. Der König gab sogar vor, er wüsste nicht mehr, was er geträumt hatte. Es ist möglich, dass er den Traum wirklich vergessen hatte, aber es ist auch möglich, dass er nur seine Magier testen wollte. Wie auch immer, Nebukadnezar verlangte von seinen Magiern, Astrologen, Zauberern und Wahrsagern, dass sie ihm seinen Traum erzählen und deuten sollten. Er sagte, er wolle nicht, dass sie ihm Lügen erzählten. Die Magier waren sehr erstaunt über diese unglaubliche Forderung. Sie sagten, kein Mensch könne jemals wissen, was ein anderer Mensch geträumt habe. Die heidnischen Magier konnten auf die Forderung des Königs nicht eingehen. Darum ließ der König veranlassen, dass alle weisen Männer Baby- lons getötet werden sollten. Das bedeutete für Daniel und seine Freunde, dass auch sie sterben mussten, obwohl sie keine Gelegenheit gehabt hatten, eine Antwort auf die Forderung des Kö- nigs zu geben. Als Daniel nun von der Entscheidung des Königs erfuhr, fragte er den Henker, warum der König so hartherzig reagiert habe. Als er hörte, dass die heidnischen Magier ver- sagt und dadurch diese ernsthafte Krise heraufbeschworen hatten, bat Daniel um die Erlaub- nis, zu dem König sprechen zu dürfen. Daniel hatte dies im Glauben erbeten, und er vertraute Gott, dass Er ihm Geheimnisse offenbaren könne. Dann bat er seine Freunde, mit ihm zu Gott zu beten, dass Er ihnen den Traum und dessen Deutung sagen sollte. Wenn Gott dies tat, könnten sie vor den König treten und dessen Forderung erfüllen. So würde die Überlegenheit von Gottes Weisheit gegenüber der aller heidnischen Magier deutlich werden. Darüber hinaus würden Daniel und seine Freunde von der Todesstrafe befreit werden. Als sie beteten, beka- men die vier jungen Männer von Gott den Traum des Königs und dessen Deutung gesagt. Der Traum bedeutete, dass das Königreich Nebukadnezars bald enden würde, und dass die König- reiche, die seinem Reich folgen würden, immer schwächer werden würden. Daniel und seine Freunde blieben also am Leben und konnten weiter als göttliche Lichter in der geistlichen Dunkelheit Babylons leuchten. So wie sie bist auch Du berufen, in der Dunkelheit der Welt, die Dich umgibt, zu leuchten.

Der dritte Konflikt: Götzendienst gegen Loyalität

Das Kapitel 3 des Buches Daniel erzählt uns genauer, wie König Nebukadnezar versuchte, eine Staatsreligion zu etablieren. Vielleicht glaubte er, dies werde seinem Reich Einheit und Stabilität verleihen. Er ließ also ein riesiges Standbild errichten und verlangte, dass jeder Mensch in seinem Reich sich davor beugen und es anbeten sollte, wenn ein Signal dazu gege- ben würde. Es gab keine Alternative mehr, seine Loyalität gegenüber dem König anders zu bekunden. Man sollte sich vor dem Standbild beugen oder in einem Feuerofen verbrannt wer- den. Dieser Erlass bedeutete für die jungen Juden, dass sie sich entscheiden mussten, ob sie ihre geistliche Überzeugung und Loyalität gegenüber Gott behalten wollten oder sich dem Standard, der in Babylon gesetzt wurde, anpassen würden. Daniel war zu dieser Zeit gerade außerhalb des Landes. Glücklicherweise fiel seinen Freunden die Entscheidung nicht schwer.

Sie hatten bereits ihren Glauben an Gott öffentlich bezeugt, und sie waren sehr hingegeben an Sein Wort. Jemand, der im Kleinen treu ist, kann auch im Großen treu sein. Als also die Zeit dazu kam, waren die drei Freunde bereit zu handeln, wie sie in ihrem Verhalten zeigten. Es braucht mehr als eines Königs Verurteilung, um wahre Diener Gottes dazu zu veranlassen, ge- gen ihre Überzeugungen zu verstoßen. Das Ergebnis ihres Widerstands war die sofortige Ver- urteilung zum Tod. Eine Menschenmenge versammelte sich, um zuzusehen, als der Glaube dieser drei jungen Männer von Gott belohnt wurde. Inmitten des lodernden Feuers liefen sie zusammen mit einer vierten Person, die Nebukadnezar selbst als „Sohn der Götter“ bezeich- nete. Als sie heraus kamen, gab es nicht die geringsten Verbrennungen an ihren Körpern! Sie liefen aus der Todesstrafe heraus- zur Ehre Gottes und zur Bewunderung aller versammelten babylonischen Leiter. Nun erließ Nebukadnezar ein Gesetz, dass es keine anderen Götter au- ßer dem Gott dieser jungen Gläubigen in Babylon geben sollte. Er ging auch noch weiter und befahl, dass jeder, der etwas gegen ihren Gott sagen würde, mit seiner gesamten Familie getö- tet werden sollte. Von dieser Zeit an unterstützte Nebukadnezar Daniel und seine Freundewieder in ihren Bürgerrechten in Babylon. Christus in Dir ist die Hoffnung der Herrlichkeit Gottes. Das Wort Gottes, das diese jungen Menschen über alles andere liebten, wurde in ihrer verzweifelten Situation sichtbar im Fleisch.

Der vierte Konflikt: Eines Königs Stolz gegen Gottes Souveränität

Wenn Du das Kapitel 4 des Buches Daniel liest, wirst Du merken, dass König Nebukadnezar eine ganze Anzahl von dramatischen Erlebnissen in seinem Leben hatte. Der allerhöchste Gott ließ diese Dinge als Strafe über ihn kommen. Obwohl Gott nämlich Seine Macht und Weis- heit dem König Nebukadnezar in so wunderbarer Weise demonstriert hatte, ließ dieser sich nicht von seinem Stolz und seiner Sturheit abbringen. Wenn Du in diesem Kapitel liest, wirst Du herausfinden, dass Gott wollte, dass Nebukadnezar wissen sollte, dass Er ihn zu dem ge- macht hatte, was er war. Aber es waren noch mehr Zeichen Gottes nötig, bevor der König be- reit war, sich zu demütigen und Gott Seinen rechtmäßigen Platz in seinem Denken und Han- deln zu überlassen. Bitte behalte dies im Gedächtnis, während Du Dir diesen Konflikt genauer ansiehst! Nebukadnezar hatte das Glück, dass in seinem Reich Frieden und Wohlstand herrschten. So konnte er seine Energie darauf verwenden, seine Macht in Babylon zu etablie- ren, anstatt sich um die Absicherung seines Reiches kümmern zu müssen. Seine Regierungs- geschäfte liefen zu dieser Zeit so gut wie eine ordentlich geölte Maschine. Das Ergebnis war, dass Nebukadnezar sich nun ganz auf die innere Entwicklung in seinem Reich konzentrieren konnte. Er begann mit massiven öffentlichen Arbeiten. Dazu gehörten z.B. Projekte wie der Bau von Festungen. Die Stadt war wunderschön. Es gab viele Paläste, Tempel und andere at- traktive öffentliche Bauten sowie die berühmten hängenden Gärten. Offensichtlich war der König sehr zufrieden mit seinen imperialen und herrschaftlichen Errungenschaften. Zu dieser Zeit redete Gott wieder durch einen Traum zu Nebukadnezar, durch den Er erreichen wollte, dass dieser seine Haltung und sein Benehmen überdenken und ändern sollte. Der „leuchtende Stern“ Daniel, der zuvor den anderen Traum des Königs gedeutet hatte, riet dem König nun, er solle umkehren und Buße tun sowie sein Verhalten und seine Einstellung ändern, wenn er bei Gott Gnade finden wolle. Aber leider, was auch immer seine erste Reaktion auf diesen Rat war; Nebukadnezar vergaß sehr schnell, was Daniel ihm gesagt hatte. Nur ein Jahr später brüstete er sich: „Ist dies nicht das großartige Babylon, welches ich in der Macht, Kraft und Herrlichkeit meiner Majestät erbaut habe?“ Sofort traf ihn Gottes Strafe. Der König verlor seine Gesundheit für eine bestimmte Zeit. Er lebte fernab von menschlicher Gemeinschaft mitten in der Wildnis. Während dieser Zeit leiteten in Nebukadnezars Reich seine Berater die Regierungsgeschäfte. Es kann wohl als unbezweifelt gelten, dass Daniel und seine Freunde unter diesen Beratern waren. Nach dieser Zeit extremer Erniedrigung wurde Nebukadnezar wieder gesund und in seinem Reich wieder eingesetzt. Als Ergebnis dieses Konflikts war der stolze Geist des Königs gebrochen, und seine geistlichen Prioritäten wurden so festgehalten, dass er freudig anerkannte, dass Gott die alleinige Kontrolle über alle menschlichen Angele- genheiten habe. Wenn Du dieses Kapitel selber liest, wirst Du merken, dass der wichtigste Punkt hier Gottes Souveränität im Erbau und Erhalt aller menschlichen Königreiche ist. Da- niel wollte, dass wir wissen, dass Gott niemals die Kontrolle über Seine Schöpfung aufgege- ben hat, und dass alle menschliche Geschichte Seine Geschichte ist, in der Du und ich einen kleinen Anteil haben.

Der fünfte Konflikt: Menschliche Respektlosigkeit gegen göttliche Souveränität

Das fünfte Kapitel des Danielbuches führt uns in eine finale Szene der Geschichte Babylons. Zu dieser Zeit geht es in dem Königreich deutlich immer schlechter. Eine mächtige Armee von Medern und Persern hatte sich um die Stadt versammelt. Nebukadnezars Nachfolger Kö- nig Nabonidus befand sich gerade außerhalb der Stadt, und sein älterer Sohn Belsazar agierte als Königregent während seiner Abwesenheit. Dies war die Situation, in der sich der junge König entschloss, eine wilde Party zu feiern. Der stolze junge Regent befahl, dass die heiligenGefäße, die bereits früher aus dem hebräischen Tempel in Jerusalem entwendet worden wa- ren, zu ihm gebracht werden und benutzt werden sollten, wenn er mit seinen Freunden auf die Götter Babylons anstoßen wollte. Diese unerhörte Respektlosigkeit brachte eine sofortige Re- aktion Gottes. Der Finger einer Hand erschien an der Mauer des Festsaals und schrieb dort eine für alle sichtbare Botschaft. Diese lautete: „Mene mene tekel u-parsin“. Der König er- schreckte sich sehr. Seine Freunde waren entsetzt. Dies war der Konflikt im fünften Kapitel.

Der verängstigte Regent schickte nach seinen Zauberern, Astrologen Wahrsager, dass sie die Botschaft für ihn deuten sollten. Aber keiner der Gerufenen konnte dem König helfen. In die- sem Moment erinnerte sich die Königin an den Dienst, den Daniel zu Nebukadnezars Zeit am König getan hatte. Also wurde Daniel vor den König gebracht, und ihm wurde eine große Be- lohnung versprochen, wenn er die Schrift deuten können sollte. Ihm wurde versprochen, er sollte dann der dritte Regent des Königreiches neben Belsazar und seinem Vater Nabonidus werden. Daniel kam schnell zu der Deutung der geheimnisvollen Botschaft. Er sagte: „Mene, das ist, Gott hat dein Königtum gezählt und beendet. Tekel, das ist, man hat dich auf der Waa- ge gewogen und zu leicht befunden. Peres, das ist, dein Reich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben.“ Dies war eine sehr kritische Stunde in der Geschichte von Babylon. Entge- gen dem Wissen, dass sein Großvater Nebukadnezar sich um seiner Ignoranz Gott gegenüber willen sehr hatte demütigen müssen, ignorierte Belsazar seine eigene Verantwortung Gott ge- genüber. Darüber hinaus hatte er sich erlaubt, Gott zu beleidigen, der alles Leben in Seiner Hand hält, indem er aus den geheiligten Gefäßen getrunken hatte. Und er pries die wertlosen und leblosen Götzen Babylons. Darum wurden seine Taten nach göttlichem Maß gewogen, und Belsazar wurde von Gott beschuldigt, nicht den geringsten Verstand zu besitzen. Das Kö- nigreich Babylon stand nun kurz vor seinem Ende, und es würde von den Medern und Persern besiegt werden, so wie Gott es Nebukadnezar bereits in dessen erstem Traum offenbart hatte.

Das fünfte Kapitel endet mit der Aussage, dass Belsazar noch in derselben Nacht getötet wur- de. Zuvor hatte er noch verkünden lassen, dass Daniel der dritte Mann im Reich werden soll- te. Im selben Kapitel wird Daniel „ein Mann mit einem überragenden Geist“ genannt. Daniel hatte schon als junger Mann begonnen, sein Vertrauen ganz auf Gott zu setzen, und aus seiner Entschlossenheit entwickelte er später seinen überragenden Geist.

Der sechste Konflikt: Eifersucht gegen Gottes versorgende Fürsorge

Am Ende des fünften Kapitels im Buch Daniel sehen wir Babylon fallen. Der Mederkönig Darius übernahm Babylon und machte es zu einem Teil seines medo-persischen Reiches. Nun befanden sich Daniel und alle, die mit ihm im Exil lebten, unter der Kontrolle dieses König- reichs. Aber trotz dieser Veränderung war Daniel immer noch in einer hohen Position als ei- ner der drei Hauptverwalter des Gebiets. Der König wollte Daniel sogar zum obersten Haupt- verwalter machen. Aber diese Absicht des Königs ließ unterschwellige Kritik und Eifersucht unter den anderen Verwaltern aufkommen. Obwohl Daniel sowohl ein Ausländer als auch ein Jude im Exil war, war er als Bürger anerkannt und arbeitete für die Regierung. Er galt als ver- trauenswürdig, gewissenhaft und unbestechlich. Die Gründe für die Reaktion von Daniels Feinden auf seine Beförderung waren wohl Eifersucht und möglicherweise Vorurteile auf- grund seiner ethnischen Herkunft und Religion. Sie taten sich zusammen und planten, wie sie Daniel eine Falle stellen könnten, damit er gegen ein Gesetz des Landes verstoßen sollte, auf das die Todesstrafe stand. Sie konnten nichts an Daniel finden außer seiner Hingabe an seinen Gott. Sie wussten, dass Daniel sich niemals und durch nichts davon abbringen lassen würde, seinen Gott anzubeten und mit seinem Gott zu reden. Darum versammelten sie sich und ver- fassten den Entwurf eines neuen Gesetzes, das besagte, dass in diesem Königreich einen Mo- nat lang keine Götter angebetet werden durften, sondern dass alle Menschen nur den König selbst anbeten sollten. Diesen Gesetzesentwurf legten sie dann dem König vor. Sie überrede- ten ihn, das Gesetz zu verabschieden, indem er es mit seinem königlichen Siegel besiegelte und es dadurch etablierte. Nun wusste Daniel, dass er, wenn er betete, in Gefahr war getötetzu werden, aber er betete dennoch zu seinem Gott. Er betete nicht heimlich, sondern vor sei- nem offenen Fenster, so dass er dabei gesehen und gehört werden konnte. Und so kam es, dass sein Gebet zu Gott als Beweis geltend gemacht wurde um ihn zu verklagen, dass er nicht loyal gegenüber dem König eingestellt sei und die Todesstrafe verdiene. Der König selbst wollte nicht, dass Daniel getötet würde. Aber er konnte das Gesetz, das er selbst verabschiedet hatte, nicht wieder rückgängig machen. Also wurde Daniel in die Löwengrube geworfen. Der König ging nach Hause und war so besorgt wegen Daniel, dass er nicht schlafen konnte. Er fastete sogar für ihn. Früh am Morgen stand der König auf und ging zur Löwengrube, um nach Daniel zu sehen. Er rief laut hinunter: „Daniel, Diener des allerhöchsten Gottes, konnte der Gott, dem du immerfort dienst, dich vor den Löwen retten?“ Daniel antwortete: „Der Kö- nig soll leben!“ Gott hatte eingegriffen und hatte Daniel beschützt und ihn vor dem sicheren Tod gerettet. Seine Feinde wurden nun selbst in die Grube geworfen. Wieder hatte Daniels unerschütterlicher Glaube an Gott inmitten schwierigster Konflikte und Konfrontation mit dem Bösen Gott Ehre gemacht und Seinem Diener Anerkennung geschenkt. Was wir hier ler- nen können, ist, dass Gott in Seiner versorgenden Fürsorge immer für uns da ist, wenn wir Ihm nur kontinuierlich in jeder Lebenssituation vertrauen. Wenn Du Dein Vertrauen ganz auf Gott setzt und an Ihn glaubst, wirst Du niemals enttäuscht werden. Der Konflikt in Daniel 6 zeigt, dass, wenn jemand sein Leben auf Glauben aufbaut und Gott vertraut, er oder sie erwar- ten darf, dass Gott sich als der helfende und versorgende Gott in seinem oder ihrem Leben er- zeigen wird.

Wie kann ich einen überragenden Geist entwickeln?

Die Wahrheit ist: So wie der menschliche Verstand intellektuell trainiert werden kann, kann auch der menschliche Geist geistlich trainiert werden. Unser Geist kann gestärkt werden durch geistliches Training, genau wie unser Körper durch Bewegung Muskeln aufbaut. Der große Apostel Paulus, der der größte aller Prediger war, schrieb an Timotheus: „Die leibliche Übung ist wenig nütze; aber die Frömmigkeit ist zu allen Dingen nütze und hat die Verhei- ßung dieses und des zukünftigen Lebens.“ (1. Timotheus 4, 8) Wir gehen zur Schule, um un- seren Intellekt zu entwickeln. Wir betätigen uns sportlich, um unseren Körper fit zu halten.

Und unseren Geist können wir ebenfalls trainieren. In Sprüche 20, 27 lesen wir: „Eine Leuch- te des Herrn ist des Menschen Geist…“ Das bedeutet, dass Gott unseren menschlichen Geist benutzen möchte, wenn wir wiedergeboren sind, um uns zu leiten und uns Seine Pläne und Absichten mitzuteilen. Daniel und seine Freunde gaben dem Wort Gottes den ersten Platz in ihrem Leben. Sie handelten täglich nach dem, was Gottes Wort sagt. Sie gehorchten Gottes Stimme, die sie in ihrem Geist hörten. Gott redet zu unserem Geist, nicht zu unseren Argu- menten. In dem o.g. Vers heißt es weiter, dass der Geist des Menschen eine Leuchte des Herrn ist, die alle Kammern unseres Inneren erforscht. Das bedeutet, dass, wenn wir einen überragenden Geist entwickeln möchten, wir zulassen müssen, dass der Geist Gottes unseren menschlichen Geist lehrt. Das kann geschehen, wenn wir nicht nur Hörer des Wortes Gottes sind, sondern auch danach handeln. Wie wir in diesen ersten sechs Kapiteln des Buches Da- niel gelernt haben, wuchsen Daniel und seine Freunde geistlich, weil sie nach Gottes Wort lebten. Sie waren weise und leuchteten als Lichter in der geistlichen Dunkelheit, die sie um- gab. Manchmal gibt es viele Stimmen, die auf uns einreden wollen, so dass es schwierig ist, zur Ruhe zu kommen, auf Gottes Wort zu hören und sich davon leiten zu lassen. Familie und Freunde sind immer bereit, uns ihre Meinung oder ihren Rat mitzuteilen. Daniel und seine Freunde haben das auch erlebt. Aber dennoch war ein wichtiger Punkt, als sie ihren überra- genden Geist entwickelten, dass sie sich entschieden hatten, immer darauf hören, was Gottes Wort ihnen zu sagen hatte. Sie achteten auf Gottes Wort. Sie hörten mit ihren Herzen ganz ge- nau auf Gott und Sein Wort. Sie ließen das Wort Gottes nicht aus ihren Augen, sondern be- hielten es vielmehr ganz fest in ihren Herzen. Jesus sagt uns in Matthäus 12, 34, dass, wovon das Herz voll ist, der Mund übergeht. Die Herzen dieser jungen Männer waren so voll vonGottes Wort, dass sie nicht anders konnten, als Gott in so vielen schwierigen Situationen, von denen wir hier gelesen haben, in Worten und Taten mutig zu bezeugen. Dadurch, dass sie den Menschen in Babylon ihren Gott präsentierten, wurden diese gewahr, dass Gott existiert und dass Er der mächtige Regent der ganzen Menschheit ist. Später in den Kapiteln 7-12 schreibt Daniel in seinen Prophezeiungen, dass Menschen, die seinem Beispiel folgen, weise seien und in den Zeiten, die nach ihm noch kommen sollten, für Gott leuchten würden. Paulus sagte im

2. Timotheus 2, 19-22 zu Timotheus, dass der Herr diejenigen kennt, die Ihm gehören, und dass jeder, der mit seinem Mund den Namen des Herrn bekennt, vom Unrecht ablassen soll.

In einem großen Haus gibt es nicht nur Gegenstände aus Gold und Silber, sondern auch aus Holz und Lehm. Die einen sind für den ehrenvollen, die anderen für den nicht ehrenvollen Gebrauch bestimmt. Wenn ein Mensch sich nun reinigen lässt von der Sünde und sich vom Umgang mit solchen Menschen, die ihn zur Sünde verführen, trennt, wird dieser Mensch von Gott geheiligt und in ehrenvoller Weise gebraucht werden können, um gute Werke zu tun.

Wir sollen die Begierden der Jugend fliehen und stattdessen mit allen, die den Herrn aus rei- nem Herzen anrufen, der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe und dem Frieden nachjagen.

Wir alle haben die Wahl, und Du hast auch die Wahl. Du kannst versuchen, Daniel und seinen Freunden nachzueifern und in unserer Welt heute ähnlich wie sie zu handeln.

Wenn Du Jesus noch nicht als Deinen persönlichen Herrn und Retter angenommen hast, lade ich Dich heute ein, zu dem Meister der Liebe zu kommen, dessen Liebe einfach unbeschreib- lich groß ist.

Mit freundlichen Grüßen und Segenswünschen von F.P. Arthur (einem Missionar aus Ghana) Kontakt: peter-steffi@freenet.de

(Übersetzung ins Deutsche von Stefanie Arthur)