Eltern können wählen

Weisheit und Verstand sind ein sicheres Fundament für ein Haus und Wissen füllt seine Räume mit wertvollen und schönen Dingen.

Sprüche 24, 3.4

In Sorgen kreisen oder Einfluss nehmen

Alle Eltern können wählen: Sie können sich von ihren Sorgen und Ängsten leiten la s­ sen oder sie können anfangen, Einfluss zu nehmen. Eltern, die sich von Sorgen lei­ ten lassen, reagieren ständig auf das, was passiert und was die jeweiligen Umstände mit sich bringen. Sie planen selten etwas und schauen wenig nach vorne. Oft finden sie sich wieder, wie sie ein Problem nach dem anderen beseitigen müssen und von einer Krise in die andere stolpern. Solche Eltern hingegen, die sich entscheiden, Ein­ fluss zu nehmen, sind meistens einen Schritt voraus. Ihr Alltag ist bestimmt von Pla­ nungen und Vorbereitungen. Sie wissen, welche Ziele sie für ihre Familie anstreben und planen Schritt um Schritt, wie sie diese erreichen können. Ein Kind segnen zu lassen, ist ein solcher Schritt. Er bedeutet, vorsorglich zu handeln und Einfluss zu nehmen, indem man Gott an die erste Stelle stellt und Ihn um Seine Hilfe und Füh­ rung bittet. Als Pastor ist es meine Aufgabe, Eltern zu helfen, planvoll zu handeln, damit wir alle solche Eltern werden können, die Gott sich wünscht. Gott möchte ins Zentrum unseres Lebens kommen, während wir uns den Herausforderungen des El ­ ternseins stellen wie Erziehung, Kommunikation, Sozialverhalten, Umgang mit Ärger, das Lernen des Umgangs mit Geld und vielen mehr. Das Konzept von Elternschaft ist ein biblisches Konzept. Sprüche 22, 6 fordert Eltern auf, ihren Kindern einen guten Weg zu zeigen. 5. Mose 6, 6-9 ruft Eltern auf, sich selbst täglich das Wort Gottes vor Augen zu führen und es ihren Kindern im Alltag nahe zu bringen. Epheser 6, 4 sagt, dass Eltern ihre Kinder „mit Wort und Tat so erziehen sollen, wie es Gott gefällt.“ Die ­ se und andere Verse der Bibel betonen, wie wichtig es ist, gut zu planen und sich vorzubereiten, wenn man Kinder gottgemäß erziehen möchte. Um Eltern hierfür aus­ zurüsten, gibt es ein Schlüsselkonzept:

Der göttliche und der ungöttliche Stern

Wenn Menschen sich früher unterwegs orientieren wollten, sahen sie auf den Polars­ tern. Wir Eltern brauchen einen göttlichen Stern, ein göttliches Licht, das uns leitet, damit wir mit unseren Familien „auf Kurs“ bleiben. Der göttliche Stern ist das morali­ sche Zentrum der Familie, ihre Werte und Prinzipien, die ihnen helfen, den Weg zu gehen, den Gott ihnen zeigt. Christliche Eltern werden dieses Licht im Glauben und den Werten der Bibel finden. Die Zehn Gebote in 5. Mose 5, 6-21, die „goldene Re ­ gel“ in Matthäus 7, 12 („Verurteilt nicht andere, damit Gott nicht euch verurteilt!“) so­ wie das neue Gebot Jesu Gott, uns selbst und unseren Nächsten zu lieben in Mat­ thäus 22, 37-40 und das Hohelied der Liebe im 1. Korinther 13 sowie andere bibli ­ sche Prinzipien unterstützen und stärken die Familie. Eine der wichtigsten Aufgaben von Eltern ist es, diesen „göttlichen Stern“ für ihre Familie zu finden und zu kommuni ­ zieren. Tatsächlich fordert die Bibel uns hierzu regelrecht auf und warnt uns, dass, wenn wir es nicht tun, unsere Kinder von einem größeren, sehr anziehenden Stern weggezogen werden können, dem „ungöttlichen Stern“. Dieser ungöttliche Stern sind die Werte, die das beinhalten, was um uns herum gerade „angesagt“ ist. Unsere Um ­ gebung sagt unseren Kindern, sie sollen einfach tun, was sie gerade wollen, anstatt sich danach zu richten, was wahrhaftig gut und göttlich ist. Verheißen wird die soforti ­ ge Befriedigung von Bedürfnissen um jeden Preis anstelle dazu zu ermutigen, auch einmal auf die richtige Zeit oder Gelegenheit warten zu können. Jeder ist sich selbst der Nächste und will die Nase möglichst vorne haben, anstatt Gott an die erste Stelle seines Lebens zu stellen. Leider ist dieser ungöttliche Stern heute größer als je zuvor und durch die moderne Unterhaltungsindustrie wächst er mit explosiver Kraft undGeschwindigkeit weiter ins Unermessliche. Eltern, die möchten, dass ihre Kinder dem göttlichen Stern folgen und nicht durch den ungöttlichen Stern von diesem Kurs abgebracht werden, müssen rechtzeitig anfangen, ihren Kindern biblische Werte bei­zubringen.

Von Anfang an ein Leben im Glauben

Unsere Kinder beginnen ihr Leben mit einem starken Vertrauen in uns Eltern. Babys und Kleinkinder sind davon abhängig, dass ihre Eltern sich Tag für Tag um sie küm­ mern. Wenn sie hungrig sind und nicht gleich Nahrung erhalten, protestieren sie laut­ stark. Woher das Geld kommt, mit dem ihr Essen bezahlt wird, interessiert sie nicht wirklich. Kinder sind von ihren Eltern abhängig in Bezug auf Versorgung, Aufmerk­ samkeit und Schutz. Auch Gottes Kinder, also Menschen, die auf Gottes Liebe ver­ trauen, stehen unter Seinem Schutz und werden von Ihm versorgt (Psalm 33, 18.19).

Wenn unsere Kinder heranwachsen, bringen wir sie in den Kindergarten und in die Schule. Wir vertrauen darauf, dass die Erzieher und Lehrer sie gut erziehen werden.

Wir sind von ihnen abhängig und können nur hoffen, dass sie die Entwicklung und das Lernen unserer Kinder in guter Weise unterstützen. Ohne Erzieher und Lehrer wäre es viel schwieriger, den Intellekt und die Fähigkeiten unserer Kinder heranzubil­ den. Wir können nur beten, dass Gott mit ihnen ist während sie für unsere Kinder da sind. Als Eltern sollen wir für unsere Kinder Vorbilder sein, allgemein und auch im christlichen Leben und Glauben. Wir sollen mehr um das Wohl und das Heil unserer Kinder besorgt sein als um unsere Arbeitsstelle, unsere Karriere, unseren Dienst in der Gemeinde oder unseren sozialen Status.

Jeder von uns braucht Glauben an Gott. In Johannes 14, 1 sagt Jesus: „Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ Warum sagt Er das? In Hebrä­ er 11, 6 lesen wir: „Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass Er existiert und dass Er die belohnt, die Ihn ernst­ haft suchen.“ Wenn wir solchen Glauben haben, kann das ein lehrreiches Vorbild für unsere Kinder sein!

Gott hat alles unter Kontrolle,
aber wenn Sein Schutz für uns greifen soll,
müssen wir auch auf Ihn hören

Als Jesus Christus und Moses geboren wurden, waren sie gleich vom Tod bedroht.

Beide wurden in Zeiten geboren, als Israel unterdrückt wurde, einmal von den Ägyp­ tern, einmal von den Römern. Das war kein Zufall, Gott hatte es so vorgesehen. Mo­ ses’ Geburt, wie er dem Tod entkam und alle Ereignisse seiner Jugendzeit gescha­ hen unter der Hand Gottes und waren eine Vorbereitung, damit Er Israel aus der Knechtschaft befreien konnte. Ähnlich sorgte Gott auch dafür, dass Jesus nicht von Herodes getötet wurde. Wir können hier sehen, wie Gott Seine Leute leitet und schützt. Aber beide Male wurde die Rettung der Babys nur möglich, weil ihre Eltern „mitspielten“. Wenn Gott uns schützen soll, müssen wir auch auf Ihn hören. Manch­ mal lässt Gott es zu, dass wir durch Schwierigkeiten gehen müssen, weil Er etwas Besonderes mit uns vorhat. Wenn wir genauer darüber nachdenken, können wir sa­ gen, dass Jesu Leben auf der Erde von Anfang an das eines Flüchtlings und Fremd­ lings war. Wenn es unsere Wahl gewesen wäre, hätten wir Gott sicher gesagt, Er hätte lieber schnell Herodes beseitigen und dadurch verhindern sollen, dass Jesus und Seine Familie nach Ägypten fliehen und einen so schweren Weg gehen muss­ ten. Aber wenn Gott so gehandelt hätte, wären früher oder später auch andere Pro­ bleme aufgetaucht (siehe Matthäus 2, 19-23). Wir werden immer darauf angewiesen sein, dass Gott uns beschützt und auf uns aufpasst, denn wir werden auf dieser Erde immer wieder irgendwelche Anfeindungen und Schwierigkeiten meistern müssen.

Tatsächlich kann man sagen, dass, je länger wir leben, wir auch umso mehr Proble­me bewältigen müssen. Diese Probleme fordern unseren Glauben heraus und unse­re Geduld. Jede Schwierigkeit bringt neue Gelegenheiten mit sich, damit wir innerlich wachsen und reifen. Die Wahrheit hierin ist, dass Gottes Pläne mit uns besser als unsere Hoffnungen sind und Seine Gnade ist immer größer als unsere Schwierigkei­ ten.

Wie können wir als Eltern nach Gottes Willen handeln?

Erstens, müssen wir lernen, dass Mann und Frau nicht ihre Ehe dominieren, sondern in Liebe füreinander da sein sollen. Menschen, die Gott in ihrem Herzen achten, we r­ den auch nach außen sichtbar Gutes vollbringen (Matthäus 12, 35). Es stimmt nicht, dass es nur unsere Privatangelegenheit ist und keinen etwas angeht, was wir tun, wenn wir alleine sind. Es wird für uns und andere Konsequenzen haben, z.B. für un­ sere Familien. Natürlich dürfen wir unsere Privatsphäre haben. Aber wenn wir unsere Familie verletzen, ist das nicht in Ordnung. Um unsere Familien zu erhalten, brau­ chen wir Charakter, nicht Fähigkeiten. Wir sollten aus den Sprüchen 22, 1 lernen: „Ein guter Ruf ist besser als Reichtum; Liebenswürdigkeit hilft weiter als Silber und Gold.“ Um in Beziehungen zu leben, müssen wir kommunizieren. Jemand beschrieb das einmal so: „Alles im Leben basiert auf Beziehungen. Die Sonne tauscht sich mit der Erde aus und es entsteht Photosynthese, so dass die Pflanzen Nahrung für Men ­ schen und Tiere produzieren. Der Mond beeinflusst die Erde, so dass die Gezeiten entstehen. Weiterhin beeinflussen auch Pollen das Wachstum der Blumen, das Blut das Leben von Menschen und Menschen helfen Menschen zum Leben.“ Eltern soll­ ten also miteinander kommunizieren um ihrer Ehe willen und sie sollten miteinander und mit ihren Kindern kommunizieren um ihrer Familie willen. Nur, wenn wir in einem lebendigen Austausch miteinander sind, können wir unsere Beziehungen leben.

Für ein gutes Familienleben brauchen wir Balance

Zweitens brauchen wir innere und äußere Balance für ein gesundes Leben. Wenn je­ mand zu viel arbeitet und nicht darauf achtet, seiner Familie Zeit und Aufmerksam­ keit zu schenken, mögen Geld und Erfolg kein Problem sein, aber man zahlt einen hohen Preis. Denn wenn die Familie sich einmal vernachlässigt fühlt, ist es meistens schon zu spät. Natürlich ist es wichtig, dass wir versuchen, eine möglichst gute Aus­ bildung und Arbeit zu finden, um unsere Gaben zu entfalten und für unsere Familien sorgen zu können. Man kann nicht allgemeine Regeln aufstellen, wie wir unsere Zeit für Arbeit und Familie am besten ausbalancieren. Es ist nur einfach wichtig, dass wir beides im Blick haben und ernst und wichtig nehmen. Dann werden wir auch fähig sein, gute Entscheidungen zu treffen und füreinander zu sorgen und da zu sein. Es bedeutet viel Verantwortung, sowohl unsere Familie als auch unsere Arbeit gut zu er­ halten. Es kostet unsere ganze Kraft und kann uns an unsere Grenzen bringen. Aber die Bibel tröstet uns in Psalm 126, 5: „Wer mit Tränen sät, wird mit Freuden ernten.“ Im Leben brauchen wir Balance für unsere Psyche, Gefühle, unseren Körper und für eine gute Versorgung. Wer ein Scheckbuch hat, kann das bestätigen. Wer Fahrrad fährt, braucht körperliche Balance. Ein Frachtschiff muss gleichmäßig beladen wer­ den, um nicht unterzugehen. Unsere Familien brauchen ebenfalls eine gute Balance.

Vielleicht hören unsere Kinder uns nicht immer zu, aber sie werden bestimmt unser Verhalten imitieren. In der Bibel bedeutet Familie „Vaterhaus“. Ein Vater und natür­ lich auch die Mutter sollen dafür sorgen, dass ihr Zuhause gemütlich ist, voller Liebe, geordnet und dass ihre Kinder durch klare Regeln und Werte eine Orientierung für ihr Leben bekommen. Banden sind das Gegenteil von richtigen Familien. Kinder auf der Straße versuchen aus eigener Kraft zu produzieren, was ihnen ihre Eltern nicht ge­ geben haben. Wenn wir für unsere Kinder gute Vorbilder sein wollen, kommt es nicht am meisten darauf an, was wir ihnen mit Worten vermitteln, sondern was wir ihnen vorleben und Gutes für sie tun. Es ist nicht nötig, dass wir Eltern alle Entscheidungenfür unsere Kinder treffen. Wichtiger ist es, welche Entscheidungen sie uns treffen se­ hen. Kinder fühlen erst, handeln dann und denken oft erst später darüber nach. Wir Eltern sollten ihnen zeigen, wie man erst denkt, dann handelt und seine Gefühle so­ weit unter Kontrolle hat, dass man sich nicht gehen lässt. Wenn wir Gutes tun, kön­nen wir uns auch gut fühlen. Wenn wir uns schlecht fühlen, sollten wir darüber nach­ denken, was wir besser machen können. Handeln ohne vorher zu denken ist ein Zei ­ chen von Unreife. Erst denken, dann handeln zeugt von innerer Reife. Familienkrisen geschehen nicht über Nacht, sie sind vielmehr ein Ausdruck dessen, was vorher be­ reits falsch gelaufen ist. Der Charakter der Eltern kann helfen, Schwierigkeiten zu überwinden, denn hilfreiche Entscheidungen entspringen einem geformten Charak­ ter. Unser innerer Mensch wird durch die Kraft Gottes aufgebaut, wenn wir sie su­ chen (Epheser 6, 10).

Das Fundament einer starken Familie

Wenn wir unseren Kindern effektiv christliche Werte weitergeben wollen, brauchen wir ein gutes Glaubensfundament für unsere Familie (Matthäus 7, 24.25). Darum sollten wir die Bibel gemeinsam lesen, denn das Wort Gottes baut unseren Glauben auf. Ein christliches Fundament für unser Familienleben wird nicht verhindern, dass wir Fehler machen oder manchmal „vom Kurs abkommen“. Aber wenn wir immer auf unseren „göttlichen Stern“ sehen, wird Er uns korrigieren und uns helfen, gemeinsam wieder Seinen Weg zu gehen. Die Bibel ermutigt uns Eltern, unsere Kinder mit einzu ­ beziehen, wenn wir unser christliches Fundament bauen. Wenn wir wollen, dass sie sich mit dem Christentum identifizieren können, sollten wir ihnen erklären, warum es uns wichtig ist. Jüngere Kinder können diese Werte zwar noch nicht so stark reflek­ tieren, aber sie können die Grundlagen des christlichen Glaubens wie die Liebe zu Gott, uns selbst und unserem Nächsten oder die Zehn Gebote durchaus verstehen und nachvollziehen. Möge Gott uns allen hierzu Gnade geben!


Akebulan- Globale Mission e.V. (www.akebulan-gm.org)
3. Oktober 2010 Kindersegnung
Predigt von Pastor Peter Arthur