Gott ist mit uns, für uns und in uns!

1) An wen hältst du dich?

Jesus sagte, dass mit Menschen Dinge unmöglich sein können, aber dass bei Gott alle Dinge möglich sind. Petrus ging daraufhin so weit, Jesus zu fragen: „Wir haben allen Dingen der Welt abgesagt, um dir zu folgen. Was wird unser Lohn dafür sein?“ Daraufhin antwortete Jesus: „Wahrlich, ich sage euch, jeder, der sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder seinen Besitz aufgibt, um mir zu folgen und das Evangelium weiterzusagen, der wird schon hier alles hundertfach zurücker­ halten: ein Zuhause, Brüder und Schwestern, Eltern, Kinder und alles, was er zum Leben braucht. All dies wird ihm- wenn auch mitten unter Verfolgungen- hier auf die­ ser Erde gehören und außerdem in der zukünftigen Welt das ewige Leben“ (Markus 10, 27-31). Das bedeutet, wenn wir uns an Gott halten und Ihn bei uns haben, haben wir alles, was wir brauchen. Der reiche junge Mann, der in diesem Kapitel erwähnt wird, besaß anscheinend alles, was sich ein Mensch wünschen kann. Er fragte die bekannte Frage: „Was soll ich tun, damit ich das ewige Leben erbe?“ (Markus 10, 17-27).

Das einzige, was diesem Mann fehlte, war, dass er sich nicht an Gott hielt. Und darum war auch Gott nicht mit ihm, um seine Unmöglichkeiten im Leben möglich zu machen. Eine ähnliche Situation erlebte der Autor des Hebräerbriefes, der an die Menschen dieser Gemeinde schrieb, die Schwierigkeiten hatten, weil sie alles geist­ lich Wertvolle zwar hatten, aber sich aufgrund des Drucks von außen in Form von Verfolgung entschieden, nicht mehr mit Gott zu gehen, sondern sich der Welt anzu­ passen. Er tat sein Bestes und versuchte in vorsichtiger Weise, die Erhabenheit und Endgültigkeit von Gottes Offenbarung und Befreiung in Jesus Christus zu erklären.

Er zeigt auf, dass Gottes Befreiung und Versorgungen im Alten Bund durch den Op­ fertod Jesu und den Neuen Bund erfüllt und vollendet worden seien. Historiker helfen uns, die Situation der Hebräer in dieser Zeit, als der Brief an sie gerichtet wurde, bes ­ ser zu verstehen. Weil sie Christen waren, durften ihre Kinder nicht am Unterricht der hebräischen Schule teilnehmen. Die Geschäfte der Eltern wurden verbrannt, und die Häuser der Familien wurden zerstört. Das alles wurde von radikalen Juden getan.

Um wieder in der jüdischen Gemeinschaft aufgenommen zu werden, sollten die jüdi ­ schen Christen zurück in die Synagogen kommen und Jesus als ihrem Herrn und Retter der Welt absagen. Dann würde ihr Leben wieder ruhig verlaufen, und sie wür­ den Frieden und Annahme in der Gemeinschaft finden. So kam es, dass viele von diesen jüdischen Christen zu den Synagogen zurückkehrten und Jesus absagten.

Wenn sie das taten, dachten sie, dass sie zu demselben Gott zurückkehrten. Wir le­ ben in einer turbulenten Welt, in der es viele schnelle und oft auch dramatische Ver­ änderungen gibt. Jesus sagte, dass nur Er die Hilfe und den Frieden geben könnte, die wir brauchen, um in dieser Welt integer zu leben und zu arbeiten (Johannes 14, 25-28). Keine Arbeit ist ausfüllend, keine Position mächtig und kein materielles Gut ausfüllend genug, um uns den inneren Frieden und die Zuversicht zu geben, nach denen wir uns sehnen. Nur Jesus Christus hat gesagt, dass Er uns nie verlässt und uns niemals aufgibt. Wenn du in deinem Leben die Wahl hast, dann wähle Jesus!

2) Hast du jemals gezweifelt?

Während er so ermutigend schrieb, eröffnete der Autor des Hebräerbriefes einen his­ torischen Fakt, indem er sagte: „Seht zu, liebe Brüder, dass keiner von euch ein bö­ ses, ungläubiges Herz hat, das von dem lebendigen Gott abfällt; sondern ermahnt euch selbst jeden Tag, solange es ‚heute’ heißt, damit keiner von euch durch die Sünde betroffen und verstockt wird. Denn wir haben an Christus Anteil bekommen, wenn wir wirklich die Zuversicht vom Anfang bis zum Ende bewahren“ (Hebräer 3,12-18). Gleich nach diesen Worten gebrauchte der Autor das Beispiel der Kinder Is­ rael, die Gott aus der Sklaverei bei den Ägyptern befreit hatte, und die nicht glauben wollten, dass dieser selbe Gott ihnen auch das verheißene Land geben könnte, als ein Beispiel für Unglauben. Als die Israeliten in der Wüste unterwegs waren, sollten sie Glauben lernen; ähnlich wie auch wir Christen, während wir durch’s Leben gehen.

Das Neue Testament erzählt uns von drei Arten der Beziehung, wie Gott sich uns nä­ hern möchte. Diese sind, dass Er mit uns, für uns und in uns sein möchte. Wenn Gott mit uns ist, ist unser Erfolg gesichert. Wenn Gott für uns ist, bedeutet das, dass nie­ mand gegen uns sein kann (Römer 8, 31). Mit Gott werden unsere Unmöglichkeiten möglich, auch wenn es manchmal so aussehen mag, als sei Seine Gegenwart nicht mit uns. In Wirklichkeit ist es aber so, dass Er immer da ist, und bei Ihm gibt es nichts, was unmöglich ist. Im Hebräerbrief wird also den Christen gesagt, dass sie einander ermutigen sollten, an dem Neuen Bund festzuhalten, der auf besseren Ver­ heißungen basiert (Hebräer 8, 6). Denn im Alten Bund war Gott für und mit Israel, aber nicht in ihnen. Aber wir, die wir an dem Neuen Bund festhalten, erleben, dass Gott mit uns, für uns und auch in uns ist, denn Er machte unsere Körper zu Seinem Zuhause durch Seinen Geist, und wir können glauben, dass Er die Träume, die Er uns gegeben hat, auch Wirklichkeit lassen werden wird. Zu wenige von sind sich wirklich bewusst, dass Gott in uns ist. Manche Christen reden sehr oft davon, dass sie nicht genug Kraft und Fähigkeiten oder sonst irgendwelche Grenzen hätten. Aber wenn wir realisieren würden, dass Gott in uns ist, würden wir wissen, dass denen, die an Gott glauben, nichts unmöglich ist. Der Autor des Hebräerbriefes gebrauchte die Wildnis von Kadesh-Barnea als ein Beispiel dafür, was Worte anrichten können.

Moses sagte in 5. Mose 1, 22: „Da kamt ihr alle zu mir und spracht: ‚Lasst uns Män­ ner vor uns her senden, die uns das Land erkunden und uns den Weg sagen, auf dem wir hineinziehen sollen, und die Städte, zu denen wir kommen werden’“. Auf die­ se Weise könnte der Druck des Volkes dem Leiter Moses auch zum Druck geworden sein. Darum betete er zu Gott, und Gott erhörte seine Bitte. Also sandte Moses zwölf Männer (von jedem Stamm einen), um das Land Kanaan zu erkunden (4. Mose 13, 1-16). Leider waren die meisten dieser Männer nicht bereit, an Gott zu glauben, dass Er ihren Traum, in das verheißene Land zu gelangen, erfüllen könnte. Vielmehr woll ­ ten sie sich mit ihren Sinnen dessen, was sie erwartete, vergewissern. Nach vierzig Tagen kehrten die Kundschafter zu ihrem Volk zurück und informierten die Men­ schen über das, was sie auf ihrer Reise gesehen hatten. Sie sagten: „Das Land ist wirklich sehr fruchtbar. Aber wie auch immer, Gott hatte nicht Recht, als Er sagte, das Land werde uns gehören. In diesem Land leben sehr starke Menschen. Die Städte sind befestigt und riesengroß“. Diese entmutigenden Neuigkeiten waren über­ trieben, aber sie basierten auf Tatsachen. Die Städte Kanaans waren tatsächlich stark befestigt, besonders die Mauern von Jericho waren doppelt so stark wie die an­ deren, und es war beinahe unmöglich für eine angreifende Armee, durch sie hin­ durch zu kommen.

3) Wissen ist nicht dasselbe wie eine Vision

In unserer Welt befinden wir uns im Zeitalter der Informationen. Noch nie hat die Menschheit so viel gewusst. Bei Moses und den Israeliten stellte sich heraus, dass sie zwar eine Sammlung von Tatsachen erhalten hatten, aber dass diese nicht auto­ matisch dazu führten, dass sie auch weise damit umgingen. Um weise mit vorliegen ­ den Tatsachen umgehen zu können, brauchen wir Leiter, die Visionen haben. In der Geschichte waren es offensichtlich nur zwei der zwölf Kundschafter, die visionäre Leiter waren (4. Mose 13, 2.17). Alle anderen Kundschafter kamen wieder und waren deprimiert über den Tatsachen. Das englische Wort „spionieren“ ist an dieser Stelleetwas missverständlich. Die zwölf Kundschafter waren nicht Spione im heutigen Sinn. Sie waren eher Entdecker, die das Land erforschten. Viele der Details ihrer Ar­ beit wurden in 4. Mose 34 ausgelegt und dienten 40 Jahre später als Grundlage für die Einnahme des Landes. Aber die Kapitel 13 und 14 zeigen, dass, obwohl diese Männer technische Fähigkeiten besaßen, die es ihnen ermöglichten, das Land zu schätzen, die meisten von ihnen keine Visionen oder genug Mut hatten, um zu erfas­ sen, dass Gott ihnen dies alles geben wollte und konnte. Obwohl Gott zum wieder­ holten Mal verheißen hatte, Seinem Volk dabei zu helfen, die Kanaaniter zu vertrei­ ben, hatten diese Männer ihren Glauben an Gott verloren. Sie glaubten sogar nicht einmal mehr an sich selbst. Das können wir in dem erkennen, was sie sagten: „Wir waren in unseren eigenen Augen wie Grashüpfer“ (4. Mose 13, 33). Zwölf Experten hatten dieselben Daten aufgenommen, aber zehn von ihnen zogen andere Schlüsse daraus als die anderen zwei. Wie kam es zu diesem Unterschied? Der Unterschied waren eine Vision und Gehorsam gegenüber Gottes Wort. Alle zwölf konnten gut er­ kennen, dass dieses Land in der Tat ein Land war, in dem „Milch und Honig flossen“.

Zugleich konnten alle zwölf Kundschafter auch deutlich erkennen, dass mächtige Männer überwunden werden müssten, wenn sie das Land einnehmen wollten. Aber zehn von ihnen konnten über diese Schwierigkeiten hinweg nicht sehen, dass Gott an ihrer Seite war. Die anderen zwei schon. Sie sahen auf ihren Gott, der stärker war als alle Kanaaniter zusammengenommen. Hatte Er nicht auch die mächtigen Ägypter besiegt? Dieser Gott hatte fest versprochen, Seinem Volk dieses Land zu geben. Un­ sere Welt heute sehnt sich nach Leitern, die Visionen haben. Es mangelt wohl kaum an Informationen oder Daten, aber die Frage ist, ob wir die Daten entsprechend un­ serer menschlichen Grenzen oder danach interpretieren, was Gott, der und Verhei­ ßungen gegeben hat, tun kann. Wenn wir nicht nach Gottes Fähigkeiten gehen, ge­ ben wir uns selbst auf und werden wie die Israeliten in dieser Geschichte zu ziellosen Wanderern.

4) Die Macht der Zunge

Vielen von uns Christen heute ist nicht bewusst, was es bedeutet, etwas zu beken­ nen. Wir wissen, dass wir unsere Sünden bekennen sollen. Aber das Wort „Bekennt­ nis“ bedeutet eigentlich „das Gleiche sagen“. Zum Beispiel werden wir gerettet durch das Bekenntnis Jesu Christi, dass wir, wenn wir mit dem Mund bekennen und mit dem Herzen glauben, dass Jesus der Herr ist, gerettet werden (Römer 10, 10). Be­ kennen ist ein Lebensstil. Die Liebe, durch die eine Ehe entsteht, beginnt im Herzen.

Und bevor die Ehe als Bund besiegelt wird, bekennt das Paar seine Liebe füreinan­ der. Erst dann wird die Ehe offiziell geschlossen. Ein klassisches Beispiel hierfür fin­ den wir in Sprüche 18, 21.22: „Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt; wer sie liebt, wird ihre Frucht essen. Wer eine Ehefrau gefunden hat, der hat etwas Gutes gefunden und Wohlgefallen erlangt vom Herrn“. Der Unglaube der zehn Kundschaf­ ter hatte zwei Dimensionen: Gottes Treue Seinem Volk gegenüber in der Vergangen­ heit brachte diese zehn Männer nicht dazu, Gott gegenüber in einer loyalen Bezie ­ hung zu stehen, und außerdem vertrauten sie nicht auf Gottes Treue ihnen gegen­ über in der Zukunft. Ihr Mangel an Glauben stand in deutlichem Kontrast zu dem Glauben der zwei anderen Kundschafter Kaleb und Josua. Diese beiden widerstan­ den der mehrheitlichen Meinung der anderen Kundschafter (4. Mose 13, 25-33). Ih­ ren Bericht basierten sie auf einer festen Verpflichtung Gott gegenüber und vollem Vertrauen auf Seine Verheißungen für Israel. Aber die Versammlung der Israeliten weigerte sich, die überwältigende Entscheidung von Kaleb und Josua, die sogar ihr Leben riskierten, um zu bekennen, was Gott Seinen Kindern gesagt hatte, anzuneh­ men (4. Mose 14, 6-10). Dieses kritische Ereignis auf der Wüstenreise der Israelitenlehrt uns, dass wir uns nicht immer der mehrheitlichen Meinung anschließen müssen, auch nicht in der Kirche, denn auch hier sind Menschen, die sich irren können. Treue Glaubende sollen bereit sein, auf Gottes Wort zu bauen, auch, wenn die Mehrheit der sie umgebenden Menschen gegen sie ist. Als die Israeliten sich weigerten, den guten Bericht von Kaleb und Josua anzunehmen und die beiden sogar noch steini­ gen wollten, fiel die starke Gegenwart Gottes auf ihren Versammlungsort, und Gott sagte: „Wie lange murrt diese böse Gemeinde gegen mich? Ich habe das Murren der Israeliten, womit sie gegen mich gemurrt haben, gehört. Darum sprich zu ihnen: ‚So wahr ich lebe, spricht der Herr; ich will mit euch tun, wie ihr vor meinen Ohren gesagt habt. Eure Leiber sollen in dieser Wüste verfallen. Alle, die ihr gezählt seid von zwan­ zig Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemurrt habt, wahrlich, ihr sollt nicht in das Land kommen…“ (4. Mose 14, 26-30). Tod und Leben liegen in der Gewalt der Zunge. Gott war mit Seinem Volk und Er war für sie, und Er hörte ihr böses Meckern über die Situation. Gott stritt nicht ab, dass auch Schwierigkeiten vorhanden waren.

Aber Sein Volk hatte keinen Glauben an Ihn und bekannte darum auch nicht, was Er ihnen vorher gesagt hatte. Wenn Gott ein Ohr hat, mit dem Er hört, was Menschen sagen, die gegen Ihn reden, wie viel mehr wird Er dann ein Ohr haben für die Men ­ schen, die glauben und Gottes Wort bekennen? Die Wahrheit ist, dass, wenn das, was wir beten, nicht mit dem übereinstimmt, was wir mit unserer Zunge bekennen, wir zerstören, wofür wir gebetet haben.

5) Im Geist des Glaubens

Gott sagte, dass Kaleb gehen werde und das Land in Besitz nehmen, da er einen an ­ deren Geist hatte, mit dem er Gott von ganzem Herzen Gehorsam war (4. Mose 14,

24). Was für ein Geist ist das? Es ist der Geist des Glaubens. Der Apostel Paulus schrieb an die Christen in Korinth: „Ich glaube, darum rede ich“ (2. Korinther 4, 13).

Mit diesem selben Geist des Glaubens glauben und reden auch wir. Die Frage, über die wir nachdenken sollten, ist: Wie reden wir von den Umständen, in denen wir uns gerade befinden? Sprechen wir Worte des Glaubens aus, dass unser Gott alles tun kann durch Jesus Christus, der in uns lebt? Oder verbringen wir unsere Zeit damit, darüber zu reden, wie schlecht die Umstände sind und wie schlecht sie erst in der Zukunft sein werden? Aber wir sollten verstehen, dass es für Gott eine Beleidigung ist, wenn wir Ihm nicht vertrauen, dass Er uns mit dem versorgt, was Er bereits ver­ heißen hat, dass Er es für uns tun möchte. Wir sollten davon reden, was Gott uns verheißen hat zu tun, was Er Gutes tut und noch tun wird. Je mehr wir davon reden, umso wirklicher wird es für uns werden. Glaube ist wie Liebe. Die Bibel spricht sogar davon, dass Glaube durch die Liebe tätig ist (Galater 5, 6). Beide kommen vom Her­ zen und vom Geist und leben dadurch und haben ihre Freude daran, wenn sie immer wieder bekannt werden. Je mehr zum Beispiel Mann und Frau in der Ehe einander ihre Liebe bekennen, um so mehr kann diese wachsen. Wenn wir das Leben Jesu genau ansehen, werden wir feststellen, dass Er vom Anfang Seines öffentlichen Dienstes bis hin zu Seinem schrecklichen Tod am Kreuz immer wieder bekannte, wer Er war und was Seine Mission war. Ein klassisches Beispiel hierfür finden wir in Jo­ hannes 16, 28: „Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; ich ver­ lasse die Welt auch wieder und gehe zum Vater“. Dies war ein vierfaches Bekennt­ nis. Es umfasst Jesu Leben von Seiner Fleischwerdung bis hin zu Seiner Himmel­ fahrt. Lasst uns den Stein des Unglaubens oder des halbherzigen Christentums aus unserem Leben hinwegrollen! Das ist das Wenigste, was wir tun können, genau wie die Menschen am Grab, die den Stein wegrollten. Dann können wir die Dinge in un­ serem Leben, die wir nicht aus eigener Kraft ändern können, vor Gott aussprechen, so dass Er da hinein kommen und uns helfen kann. Manch einer unter uns mag andieser Stelle versucht sein zu sagen, dass Jesus eben besonders war und wir nicht so sind wie Er. Aber lehrt uns die Bibel nicht, dass Jesu Leben uns als Vorbild dienen soll, dem wir nachfolgen sollen? Wenn wir uns bemühen, Jesus nachzufolgen, brau­ chen wir das nicht aus unserer eigenen Kraft zu tun. Vielmehr ist dieselbe Kraft Jesu mit uns.

6) Aus Glauben gehorsam

Genau wie der Autor des Hebräerbriefes den hebräischen Christen erzählte, dass sie Gott ohne Glauben nicht gefallen konnten, können auch wir nicht erwarten, von Gott etwas zu empfangen, wenn wir nicht aus Glauben gehorsam sind (Hebräer 11, 6).

Jakobus sagt, dass ein Zweifler nichts vom Herrn empfangen kann (Jakobus 1, 7).

Wenn es irgendein Thema gibt, das in unserer modernen Gemeinde nicht sehr be­ liebt ist, dann ist es das Thema des Gehorsams. Der Evangelist Charles Finney, ur­ sprünglich ein Rechtsanwalt, ist in der Kirchengeschichte als der größte Evangelist nach dem Apostel Paulus bekannt geworden. Er sagte: „Erweckung geschieht dann, wenn Gottes Volk Ihm gehorsam ist“. Alles, was wir als Christen tun, und jeder Se­ gen von Gott erfordert unseren Gehorsam. Viele von uns Christen heute wundern sich, warum uns Gott nicht stärker segnet und warum unsere Gemeinden nicht richtig wachsen. Aber was wir nicht sehen, ist, dass Gott darauf wartet, dass wir gehorsam werden, bevor Er Seine Verheißungen in unserem Leben und in unseren Gemeinden erfüllen kann. Es ist eine Sache, mutig zu verkünden, was Gott tun kann, und eine andere Sache, auch glaubend zu vertrauen, dass Er tatsächlich tut, was Er verhei ­ ßen hat. Er wird es zu Seiner Zeit, auf Seine Weise und durch uns tun, wenn wir ge ­ horsam sind in dem, was Er möchte, dass wir es tun. Als Israel von Gott aus der Sklaverei in Ägypten befreit wurde, sind schätzungsweise 2 Millionen oder mehr Menschen losgewandert. Von allen erwachsenen Männern dieser riesigen Volks­ menge konnten nur zwei einzelne Männer, nämlich Kaleb und Josua, das verheißene Land einnehmen. Das war so, weil nur sie Glauben an Gott hatten. Nicht einmal Mo­ ses erreichte das Land Kanaan. Kurz vor seinem Tod gab er den „Mantel“ der militä ­ rischen, politischen und geistlichen Leiterschaft an Josua weiter. Er legte dem Josua seine Hände auf, und dieser wurde mit Weisheit erfüllt (5. Mose 34, 1-9). Auf diese Weise wurde Josua ausgerüstet, um die neue Generation von Israeliten in das ver­ heißene Land zu führen. Vielleicht wollte Josua gern eine Bestätigung von Gott selbst haben, dass er diese Leiterschaft wirklich übernehmen sollte. Gott bestätigte seine Leiterschaft, indem er den Josua stark und mutig machte und ihn noch dreimal erinnerte, er solle so sein. In diesen Worten muss eine wichtige Botschaft gelegen haben. Ein hebräischer Historiker sagt: „Das Wort ‚stark’ bezieht sich auf Standfestig­ keit, während das Wort ‚mutig’ sich darauf bezieht, dass jemand gut zupacken kann“.

Der Punkt ist klar, dass Gott dem Josua sagte, dass sein Erfolg als Leiter davon ab ­ hängen werde, ob er sich als standfest und zupackend erweisen würde. Was war ge­ meint, dass Josua es „gut festhalten“ sollte? Es waren Gottes Pläne, Absichten und Werte, wie wir sie im Buch des Gesetzes finden. In Josua 1, 8 wird gesagt, dass Jo­ sua Tag und Nacht damit verbringen sollte, diese Gebote zu betrachten, damit er hal­ te und tue in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Wir erlangen Ver­ heißungen nicht dadurch, dass wir Gottes Wort nur vom Inhalt her kennen, sondern dadurch, dass wir Gott und Seinem Wort gegenüber gehorsam sind und tun, was darin von uns erwartet wird. Auf diese Weise werden unsere Wege von Erfolg und sichtbarem Segen gezeichnet sein. Josua sandte diesmal zwei Männer, die das Land erkunden sollten, aber nicht einfach, um zu sagen, wie die Lage war, sondern kon­ kret, um herauszufinden, wie sie das Land einnehmen könnten. An dieser Stelle der Geschichte können wir wieder etwas lernen, wenn wir darauf achten, was Rahab denbeiden Kundschaftern erzählte. Sie sagte: „…Wir haben gehört, wie der Herr das Wasser im Schilfmeer ausgetrocknet hat vor euch her, als ihr aus Ägypten zogt, und was ihr den beiden Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordan getan habt, wie ihr an ihnen den Bann vollstreckt habt. Und seitdem wir das gehört haben, ist unser Herz verzagt, und es wagt keiner vor euch zu atmen; denn der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden…“ (Josua 2, 10-12). Wir sollten uns das genau vor Augen führen- dies war das Zeugnis derselben Menschen, die die Israeliten der alten Generation am meisten gefürchtet hatten! War es nicht bereits mehr als vierzig Jahre her, dass sie durch das Rote Meer gegangen waren, als Gott es vor ihnen geteilt hatte? Wenn die Kanaaniter so lange Zeit danach die Israeliten immer noch fürchteten, wie groß musste ihre Angst dann vor vierzig Jahren gewesen sein?! Oft zittern wir Christen vor den Dingen der Welt und vor Satan, dem Fürst die­ ser Welt, weil wir uns so sehr davor fürchten. Auf vielerlei Weise sorgen wir uns, dass, was Gott uns verheißen hat, nicht klappen könnte. Wir denken, wir könnten un­ sere finanziellen Schulden nie begleichen, würden kein Gemeindewachstum erleben können und würden keine Einheit erreichen können, um gemeinsam Dinge anzupa­ cken. Aber tatsächlich fürchten sich die Mächte der Finsternis zur gleichen Zeit vor uns, dass wir das Wort Gottes bekennen, unser Leben Gottes Plänen unterordnen und Gottes Wort erlauben könnten, unser Leben zu bestimmen und durch uns zu wir­ ken, so dass Gottes Verheißungen erfüllt werden. Gott selbst sagte: „Das Wort, das aus meinem Munde kommt, wird nicht zu mir zurückkommen, bevor es getan hat, wozu ich es gesandt habe“ (Jesaja 55, 11).

7) Heiligung kommt vor der Segnung

Josua sagte dem Volk Israel: „Heiligt euch, denn morgen wird der Herr Wunder unter euch tun“. Dann wandte er sich an die Priester und sagte: „Hebt die Bundeslade auf und geht vor dem Volk her!“ Das taten sie. Und der Herr sagte zu Josua: „Heute will ich anfangen, dich groß zu machen vor ganz Israel, damit sie wissen, wie ich mit Mose gewesen bin so werde ich auch mit dir sein“ (Josua 3, 5-7). Gott war unsicht ­ bar und doch gegenwärtig bei Seinem Volk. Denn die Bundeslade galt als Symbol Seiner Gegenwart. Als sie nun in das verheißene Land geführt wurden, um es einzu­ nehmen, zeigte sich der Herr auch in Form von Wundern in ihrer Mitte. Dass die Is­ raeliten sich heiligen sollten, deutet auf das Prinzip hin, dass Gott sich nicht mächtig für Sein Volk einsetzen wird, wenn dies nicht innerlich rein vor Ihm und bereit ist, Sei ­ nem Willen zu gehorchen. Bevor wir Gott darum bitten, in unserer Mitte Zeichen und Wunder zu tun, müssen wir zuerst dafür sorgen, dass unsere Herzen rein vor Gott und unsere Wünsche von Seinem Heiligen Geist geleitet sind. In der Geschichte ging es so weiter, dass, sobald die Priester, die die Bundeslade trugen, am Ufer des Jor­ dan stehen blieben, Gott das Wasser teilte, genau, wie Er das damals vor vierzig Jahren am Roten Meer getan hatte (Josua 3, 13). Dieses Wunder erbrachte den kla­ ren Beweis, dass der lebendige Gott mitten unter Seinem Volk und für Sein Volk war.

Diese Erfahrung zeigte auch, wie mächtig Gott ist, und so wurde der Glaube des Vol ­ kes gestärkt, und sie konnten sich der Herausforderung stellen, das verheißene Land einzunehmen. Ohne solche Kraft hätten sie keine ummauerten Städte einnehmen können. So wie die Israeliten auf die Bundeslade sahen, sollen auch wir auf Jesus sehen, der alle menschlichen Versuchungen erduldete und für uns einen besseren Bund aufrichtete. Und so lange wir auf Ihn sehen, werden wir nicht untergehen, son­ dern überwinden. Josua war sich der Gegenwart Gottes und Seiner himmlischen Heerscharen bewusst geworden, und so war er gut vorbereitet, um an der Seite des treuen Volkes in den Kampf zu gehen (Josua 5, 13-15). Josuas Erfahrung lehrt uns, dass wir als Kinder Gottes in unseren Schwierigkeiten nie allein sind. UnsichtbareMächte kämpfen sowohl für uns als auch gegen uns, aber wir haben den Heiligen Geist, durch den Gott selbst für uns, mit uns und sogar in uns ist. Er ist immer da und hilft uns zu überwinden. Der Sieg der Israeliten bei der Inbesitznahme des ihnen ver­ heißenen Landes begann allerdings schon an dem Tag, als sie sich entschieden hat­ ten, ihrem Gott gehorsam zu sein. Und als sie dann ihr Leben nach Seinen Maßstä­ ben lebten, wurden sie Sieger durch Ihn. Josua wusste, dass das alles nach mensch­ lichen Vorstellungen merkwürdig klingt. Darum war die einzige Möglichkeit, die Israe­ liten nicht wieder von diesem richtigen Weg abkommen zu lassen, dass er dafür sorgte, dass sie ruhig blieben (Josua 6, 10). Unser Problem heute ist, dass wir Gott immer verstehbar machen wollen. Aber Er ist der Gott, der „die Dinge, die nicht da waren, rief, als seien sie schon da“ (Römer 4, 17). Solange du und ich bereit sind, das zu tun, was bei Gott richtig und in der Welt merkwürdig ist, werden wir Gottes Wunder erleben können. Und wenn wir die Herausforderungen des Lebens in Treue vor Gott annehmen, werden wir Zeugnisse haben von Seinen Taten in unserem Le­ ben. Das Neue Testament ermutigt uns, dass wir bezeugen sollen, was Gott in unse­ rem Leben tut, besonders, wenn es darum geht, unseren Glauben zu bezeugen.

Wenn wir Menschen, die nicht an Gott glauben, von unserem Glauben erzählen, wol­ len sie zu Recht auch sehen, dass dabei mehr „herauskommt“ als nur ein Lippenbe­ kenntnis, nach dem wir nicht handeln, sondern bei der nächsten Schwierigkeit unser Verhalten den „menschlichen“ Maßstäben anpassen. Es ist wichtig, dass wir entspre­ chend unserem Glauben, von dem wir reden, auch handeln. Wenn wir das tun und dabei nicht aufgeben, wird Gottes Antwort zu Seiner Zeit auch kommen.

Mein Freund, du kannst Gott heute vertrauen, denn Er ist gut, und Er ist für dich.

Aber während du auf Seine Güte hoffst, denke auch an Seine Größe. Er ist unver ­ gleichbar und unübertrefflich. Er ist das Herz aller menschlichen Errungenschaften.

Er ist der Superlativ alles Exzellenten. Er ist die Summe aller menschlichen Größe und die Quelle der göttlichen Gnade. Sein Name ist der einzige, der retten kann, und Sein Blut ist das einzige, wodurch wir rein werden. Sein Ohr ist bereit, zu hören, wenn du rufst, und Seine Hand ist jederzeit für dich da, um dir aufzuhelfen, wenn du fällst. Er ist derjenige, der uns in alle Ewigkeit liebt. Du kannst Ihm vertrauen, indem du Jesus als deinen Herrn und Retter annimmst. Er gibt der unruhigen Seele Sein Erbarmen, und Er hilft denjenigen zurecht, die versucht werden. Er befreit die Gefan­ genen, verteidigt die Hilflosen, und Er verbindet die gebrochenen Herzen. Er ist für dich, und du kannst Ihm vertrauen. Jesus ist der Schlüssel zu aller Erkenntnis. Er ist der Ursprung aller Weisheit. Er ist die Tür zu Befreiung, der Pfad des Friedens, der Weg der Gerechtigkeit, der Grat der Heiligkeit und der Eintritt zur Herrlichkeit. Er möchte mit dir, für dich und in dir sein.

Pastor Peter Arthur, Akebulan- Globale Mission e.V.