Liebe Freunde von Akebulan,
2016 war für uns das Jahr, an dessen Ende wir das 10-jährige Bestehen unserer kleinen Gemeinde feiern durften. Dies sehen wir als guten Grund, dankbar zu sein und Rückschau zu halten: Was haben wir alles erlebt?
Vor allem erkennen wir, dass Gott uns getragen hat und dass wir von Ihm lernen und Seine Nähe spüren konnten. Wir sind dankbar für jeden einzelnen Menschen, der für längere oder kürzere Zeit unsere Gemeinschaft geprägt, bereichert und ermöglicht hat. Obwohl wir nie sehr viele Mitglieder auf einmal hatten, waren wir doch immer eine bunte Gemeindefamilie mit Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern fast aller Kontinente und mit sonstigen verschiedenen Prägungen.
Bei Festen und anderen Gelegenheiten durften wir viele Gäste willkommen heißen. Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit war unsere aktive Beteiligung in verschiedenen ökumenischen, interkulturellen, afrikanischen und anderen Netzwerken. Dankbar sind wir auch, dass wir beim zweiten Anlauf im Mülheimer Verband eine für uns passende Dachorganisation gefunden haben. In regelmäßigen Abständen interessierten sich Journalisten und Studenten für das, was wir machen. Wir erhielten verschiedene Spenden von außerhalb; besonders nennenswert darunter die Förderungen der Aktion Mensch, BAMF und EIF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie Europäischer Integrationsfond).
Unser Nachbar und Vermieter Dr. Knappe hat uns trotz attraktiver Angebote von „Immobilienhaien“ die ganze Zeit über zu mehr als günstigen Konditionen das Grundstück mit dem schönen Garten nutzen lassen.
Wer unsere Berichte schon länger liest, weiß, dass wir von außen betrachtet stärkere und schwächere Zeiten durchlebt haben. Und doch waren der Austausch, die sichtbaren Veränderungen im Leben Einzelner und teilweise sogar die Spenden der Gemeindeglieder während der scheinbar „schwächeren“ Zeiten intensiver…
Was geschah in 2016?
Dank der zweiten Förderung der Aktion Mensch e.V. für unser Inklusions- Gospelprojekt konnten wir im Februar gemeinsam mit Geschwistern unserer Gemeinde eine Wochenendreise nach Woltersdorf unternehmen. Das war ein entschiedener Höhepunkt in dieser Arbeit!
Steffi durfte sich bei einem Seminar für Sologesang und Chorleitung bei der Diplom- Opern- und Gospelsängerin Njeri Weth weiterbilden. Beim evangelischen Gottesdienst in Woltersdorf und bei einer Veranstaltung des Evang. Blindendienstes im Juni hatte der Chor kleine Auftritte. Im August unternahmen wir bei strahlendem Sonnenschein einen weiteren Ausflug in den Britzer Garten, was wie beim ersten Mal uns und unseren Gemeinde- und Chormitgliedern viel Spaß machte. Wie beim ersten Mal kehrten wir zu Mittag in den Seeterrassen ein, bildeten dann ein paar Meter weiter einen Singkreis „just for fun“ und liefen mit denen, die noch länger bleiben konnten und wollten, zu einer der großen Spiel- und Liegewiesen, um uns gemeinsam weiter zu entspannen.
Im Singkreis hörten wir von zwei Frauen aus unserer Mitte selbst komponierte Lieder, die wir in diesem Jahr lernen wollen. Eine dritte Frau sang uns teils alleine, teils mit ihrem Partner ein paar bekannte Lieder mit Gitarrenbegleitung vor, in die wir mit einstimmen konnten. Wow!
Im Februar organisierte Schwester Christine eine Überraschungs- Geburtstagsfeier für Bruder Flavor im Anschluss an unseren Gottesdienst. Im April heirateten Schwester Vida und Bruder Charles auf dem Standesamt.
Im Mai nahmen wir wieder am gemeinsamen Taufgottesdienst bei Pastor Slavisa in der „Kirche am Südstern“ teil. Peter durfte Schwester Enisa und Bruder Nelson aus unserer Mitte sowie eine junge Iranerin taufen, die er durch seine Arbeit in der Notunterkunft für Flüchtlinge bei der Berliner Stadtmission kennengelernt hatte. Er war diesmal dran mit Predigen und Phinissia wollte ihn gerne ein erstes Mal übersetzen.
Das machte sie so hervorragend, dass Peter sie von nun an regelmäßig in Akebulan übersetzen lässt. Auch für ihre starke Unterstützung beim Lobpreis sind wir sehr dankbar. Man könnte meinen, das sei „normal“, weil sie halt die Tochter vom Pastor ist. Für uns ist es aber nicht selbstverständlich, denn immerhin wird sie bald erwachsen und kann selbst entscheiden, was sie tut. Außerdem gibt es bei uns leider kaum noch Jugendliche in ihrem Alter…
Das Lobpreisteam bestand außerdem weiter aus Vida, Christine, Alex und Peter; Wachuka und Irene kamen neu hinzu. Charles und Adam machen die Technik und unterstützen Christine bei den Finanzen. In der Küche engagieren sich besonders Ines, Vida, Wachuka und Irene; Karlheinz kocht den Kaffe. Bei Gebet, Leitung und Predigen wechseln sich Kobe, Charles, Alex und Peter ab. Von außen kommen weiterhin Ralph Webster und Ben Akpalu hinzu. Kobe hilft noch im Garten und Steffi leitet weiter den Kindergottesdienst.
Ein sehr schönes Fest in unserer Gemeinde war die Kindersegnung und erste Geburtstagsfeier von Noel. Auch unsere Schwester Franziska hatte zu diesem Zeitpunkt Geburtstag und freute sich über die schöne Party!
Da unsere Gemeinde in Bezug auf das durchschnittliche Alter unserer Mitglieder eher jung ist, freuen wir uns sehr, dass auch wieder zwei ältere Herren den Weg in unsere Mitte gefunden haben: Unser langjähriger Freund Winfried („Shalom“) kommt trotz Beschwerden beim Gehen regelmäßig in unsere Gottesdienste und gibt kurze Gedankenimpulse vor der Predigt. Sein enger Freund Peter O. begleitet ihn und kommt immer so früh, dass wir entlastet werden, weil er die Gemeinde aufschließt.
Im Sommer renovierte Karlheinz wieder mit Helfern unsere Gemeinde (danke an Peter O., Adam und Irene!)- diesmal den Kinderraum und den Eingangsbereich. Wir sind sehr dankbar für sein handwerkliches Geschick in diesen Räumen mit ihrer sehr einfachen Bausubstanz, sowie für seine künstlerische Ader, wodurch die Ergebnisse immer besonders schön und ansprechend werden!
Eins der Kinder, die von klein auf bei uns waren und langsam immer größer und erwachsener werden, ist Sade. Sie ist in diesem Sommer zu ihrer Tante nach Frankfurt/ Main gezogen, zu der sie ein sehr enges Verhältnis hat und bei der sie auf eine besondere internationale Schule gehen darf. Allgemein ist es schön zu sehen, wie die Kinder heranwachsen, kluge Fragen im Kindergottesdienst stellen und offensichtlich in der Gemeinde „zu Hause“ sind.
Unsere katholischen Nachbarn kamen während ihrer Fronleichnamsprozession zu Besuch in unseren Gemeindegarten. Wir stellten einen Tisch für sie hin, unterbrachen unseren Gottesdienst und schlossen uns ihren Gesängen und Gebeten an. Es war schon beeindruckend, wie der Pfarrer, die Ministranten und die Kommunikanten in ihren besonderen Roben unterm Baldachin erschienen und wie die Gemeinde unser Grundstück bevölkerte!
Ines lud uns im Sommer wieder zum leckeren Barbecue in ihren Garten ein- das ist nun auch schon eine schöne Tradition geworden!
Nach sieben Jahren Pause reiste Familie Arthur im Oktober nach Ghana und konnte deswegen an vier Sonntagen in Folge nicht in der Gemeinde sein. Vielen Dank allen Helfern und Gastpredigern einschließlich Pastor Okito, die uns entlasteten und dafür sorgten, dass die Gottesdienste dennoch stattfinden konnten!
Im November feierten wir dann unsere o.g. Jubiläumsfeier. Es war ein denkwürdiger Festgottesdienst mit lieben Gästen. Danke auch hier unseren Helfern in der Gemeinde für ihre große Unterstützung und besonderen Dank unserem Freund Pastor Reynaldo Frias, der mit seiner Frau und einem ihrer Söhne extra aus Köln angereist kam, um für uns zu predigen!
Steffi nahm am Ende des Monats an einer zweiten Emailpartnerschulung der Internetmission „Gott in Berlin“ teil. Pastor Peter absolvierte im Sommer seinen zweiten Bachelor Degree in Theologie (jetzt interkulturelle Theologie), den er mit Auszeichnung bestand. Das feierte Familie Arthur zusammen mit Steffis Eltern in Hermannsburg. Außerdem wurde Peter zum Predigen in St. Matthäus innerhalb einer jährlichen Predigtreihe „Reformation und die Eine Welt“ eingeladen, zu der auch ein Buch bei „welt.wert“ erschienen ist.
Der SSIP e.V. (Sozialwissenschaftlicher Studienkreis Interkulturelle Perspektiven) brachte im Herbst im Weißensee Verlag den lange angekündigten Erinnerungsband „Roswith Gerloff- Auf Grenzen. Ein Leben im Dazwischen von Kulturen“ mit einem Beitrag von Peter und Steffi raus. Peter gestaltete zudem wieder zwei afrikanische Schulprojekte für Gemeinsam für Afrika e.V. und arbeitete in der o.g. Notunterkunft sowie im Heim für Menschen mit Behinderungen der Diakonie in Biesdorf.
Unsere Netzwerkarbeit ergab eine weitere interkulturelle Begegnung mit „Bibel teilen“ bei Pastor Bekous Gemeinde „Shalom Chapel“ in Potsdam, mehrere Sitzungen der Gruppe Christ sein interkulturell (Csi), die jährliche APPA- Konferenz im Juni und einen Gebetsgottesdienst der Berliner Ghana Community für die Wahlen im Dezember sowie das jährliche Treffen der Mülheimer Pastoren erst ohne und dann mit ihren Ehefrauen mit Austausch und Gebet, bei dem diesmal kurzfristig ein Gastredner aus Australien eingeladen wurde, der gerade in Berlin war. Außerdem feierten wir mit dem GfB (Gemeinsam für Berlin e.V.) den Abschied von Pfarrer Axel Nehlsen als 1. Vorsitzendem. Er arbeitet aber seit einer kurzen Sabbatzeit in anderer Funktion weiter im Netzwerk mit.
Im Dezember feierten wir wieder unseren Weihnachtsgottesdienst mit einigen Gästen vom Gospelchor. Den Jahreswechsel begingen wir mit unserer jährlichen Gebetshalbnacht.
Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern von Akebulan und bei unseren Gastpredigern für ihre Treue und engagierte Mitarbeit, bei unseren Netzwerkpartnern und unserer Dachorganisation für die gute Zusammenarbeit, bei Aktion Mensch e.V. für die erneute Förderung, bei allen Spendern für ihre freundliche Unterstützung, bei Michael Fleischer für seine Hilfe in der Administration, bei unserem Vermieter Dr. Knappe für das über 10 Jahre hinaus bestehende Mietverhältnis sowie nicht zuletzt bei allen, die uns im Gebet mit tragen, und bei unserem guten Gott für Seine Gnade und Seinen großen Segen, dass wir so lange bestehen und so viel Gutes erleben durften!
Wir wünschen Euch allen Gottes Segen in 2017!
Herzlich, Eure Peter und Steffi Arthur
und Akebulan e.V.
http://www.berliner-stadtmission.de/fluechtlinge/notunterkunft-traglufthalle
http://www.akwaba-gospelchor.com/index_ger.html
Räuschstr. 37, 13509 Berlin, Tel.: 030/ 773 28 487; Email: info@akebulan-gm.org; Website: www.akebulan-gm.org
Steuernr.: 27/ 656/ 55070; Amtsgericht Nr.: VR 25928 B; 1. Vorsitzender: Pastor Peter Arthur
Bankverbindung: Ev. Darlehnsgenossenschaft, IBAN: DE38 5206 0410 0003 9085 18, BIC: GENODEF1EK1