Liebe Freunde von Akebulan,
nun sind wir schon einige Wochen im neuen Jahr unterwegs, und es fühlt sich gar nicht mehr so „neu“ an. Was habt Ihr 2022 erlebt? Ihr seid in unseren Herzen und Gebet!
Das vergangene Jahr war in Akebulan eher ruhig, abgesehen von den großen Reparaturmaßnahmen, die unerwartet nötig wurden, und um die sich unser Vermieter Dr. Knappe freundlicher Weise gekümmert hat. Im letzten Bericht erwähnten wir bereits, dass Ende 2021 unsere Heizungsanlage ausfiel und Anfang 2022 komplett erneuert werden musste. Im September bemerkten wir dann einen Wasserrohrbruch im Garten. Es war bereits viel Wasser im Boden versickert, und wir hörten lediglich ein sehr leises Rauschen in einem Rohr. Der Schaden war auch in diesem Fall heftig: Das gesamte Zuleitungsrohr von der Straße durch den Vorgarten bis hin zum Gebäude war veraltet. Das heißt, es entsprach nicht mehr dem Standard der Wasserwerke, hätte jederzeit an einer weiteren Stelle aufgehen können und musste also vollständig ausgetauscht werden. Das war nicht nur mit weiteren hohen Kosten für Dr. Knappe verbunden, sondern auch mit viel Aufwand bei der Kommunikation mit den Wasserwerken und der Organisation eines Handwerkbetriebs, der das Ganze durchführte. Wir sind extrem dankbar, dass er das alles auf sich genommen hat!
Im Januar fand, wie im letzten Brief schon erwähnt, der Gebetstag EINS von Gemeinsam für Berlin e.V. statt. Peter und Steffi fuhren, wie ebenfalls berichtet, zur Beerdigung der Professorin Drea Fröchtling von der FIT Hermannsburg (Fachhochschule für Interkulturelle Theologie) nach Hannover. Sie war eine herausragende Persönlichkeit, die sich hingebungsvoll für die Fachhochschule und ihre Studenten/-innen einsetzte. Ihr zu Ehren und zum Gedenken findet im Mai diesen Jahres ein Symposium statt, in dem es um Thematiken geht, die Drea Fröchtling wichtig waren.
Nach einem eher ruhigen Februar hielten wir Anfang März unseren ersten Inklusions- Gospelworkshop. Wir sind dankbar, dass es in 2022 keine Lockdowns mehr gab und dass die Maßnahmen so weit gelockert wurden, dass gemeinsames Singen wieder leichter möglich war. Nach langer Pause konnten wir uns auch zweimal wieder im ABSV Grunewald (Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin e.V.) im großen Saal treffen. Wir bedanken uns besonders bei Frau Krauss, die beim ersten Mal den noch notwendigen Checkin für uns machte, sowie bei dem neuen Koch der Kantine Herrn Ehab, der uns mit köstlichen Speisen und sehr freundlichem Service verwöhnte! Pastorin Daniela Nischik vom Evangelischen Blindendienst Berlin konnte aus gesundheitlichen Gründen 2022 nicht beim Gospel dabei sein. Ende des Jahres nahm sie mithilfe des Hamburger Modells langsam ihre Arbeit wieder auf. Bei unserem ersten Workshop diesen Jahres, den wir Anfang Februar in unserer Gemeinde hielten, war sie dann wieder dabei. Dafür sind wir sehr dankbar!
Das Teilprojekt „Global Local“ von „Gemeinde auf Augenhöhe“ liegt uns weiterhin sehr am Herzen. Wir freuen uns, dass Gemeinsam für Berlin e.V. 2022 Nirilalaina Andriamiharisoa, genannt Niri, anstellen konnte, der sich in dem Netzwerk mit viel Engagement für die multikulturellen Beziehungen einsetzt. Wir konnten ihn gewinnen, Berliner Ansprechpartner für Global Local zu werden. Das ist eine echte Gebetserhörung für uns, und wir hoffen sehr, dass das Projekt bald in dieser Stadt umgesetzt werden kann. Wir sehen darin einfach sehr viel Potenzial, damit interkulturelle Beziehungen in unserer Mitte wachsen und fruchtbringend gestaltet werden können. Da die Laufzeit begrenzt ist und vielfach Rückmeldungen kamen, dass Interesse besteht, ein 40 Tage- Prozess aber als viel Aufwand empfunden wird, wird das Ganze nun nicht mehr nur auch in verkürzter Form angeboten, sondern kann vollkommen frei gestaltet werden. Das bedeutet, egal wie viel oder wie lange- jede Gruppe oder Gemeinde, die dieses besondere Material für sich nutzen möchte, ist herzlich willkommen!
Im April konnte der Csi (Christ sein interkulturell), zu dem Niri durch Andrea Meyerhoff ebenfalls dazu kam, das im letzten Bericht angekündigte größere Treffen organisieren. Wir luden verschiedene Personen ein, die ebenfalls kirchlich interkulturell in Berlin arbeiten. Es wurde ein interessanter Austausch. Leider konnte ein geplantes zweites Treffen mit weiteren für uns wichtigen Personen nicht realisiert werden. Der Csi war ja bereits im Begriff, sich aufzulösen, wollte aber vorher die eigenen und Ideen anderer in Einklang bringen. Niri begann daraufhin, weiter Schlüsselpersonen der interkulturellen Arbeit in Berlin miteinander zu vernetzen. Durch dieses Engagement und Global Local erscheint uns die „Stabübergabe“ geglückt. Wir trafen uns in diesem Februar ein letztes Mal, um uns bei einem guten griechischen Essen als Gruppe zu verabschieden. Klaus Hägele hat alle Aktivitäten des Csi dokumentiert und online gestellt (siehe Weblink unten).
Im Mai trafen sich die Frauen von Akebulan einmalig nach dem Gottesdienst. Am Himmelfahrts- Wochenende fuhren wir nach vielen Jahren endlich wieder mit unseren Jugendlichen zum One Spirit- und International Youth Bible Camp auf dem Himmelfels. (Das ist nochmal anders als das Programm im Sommer.) Wir fuhren zusammen mit unseren und Mitarbeitern/-innen und Jugendlichen der Gemeinde von Pastor Okito. Dort trafen wir viele interessante Menschen sowie liebe „alte Bekannte“ wie Prof. Wilhelm Richebächer, zu der Zeit Direktor der FIT. Er und Peter gestalteten zusammen einen Workshop. Das Jugendcamp war wie immer quirlig und inspirierend.
Auch im Sommer konnten wir noch einmal wie im Vorjahr zum International Youth Summer Camp fahren, diesmal mit Jugendlichen aus den Gemeinden von Pastor Bekou in Spandau und Potsdam. Alle hatten viel Spaß und erlebten Gottes Gegenwart. Mary verletzte sich, als sie im Matsch ausrutschte, aber es war nicht so schlimm und sie erholte sich schnell. Auf dem Rückweg erlebten wir eine „9.-€ Ticket- Odyssee“ und waren schon so gut wie gestrandet, aber dann ging es doch noch weiter und alle Kinder kamen rechtzeitig nach Hause. Wir sind Gott dankbar für seine Bewahrung!
Der Juni brachte uns am Pfingstmontag den ersten ökumenischen Gottesdienst in unserem Kiez. Während der Pandemie hatten wir ja zweimal Menschenketten „von Tür zu Tür“ gebildet und Andachten draußen gefeiert. Nun konnten wir uns wieder innen in „Allerheiligen“ versammeln. Als Gegengewicht zum Krieg in der Ukraine wählten wir das Thema „Leuchtfeuer für den Frieden“.
Peter durfte die Predigt halten und wählte von den Friedensnobelpreisträgern/-innen, die zur Inspiration herangezogen wurden, Dr. Martin Luther King jr. aus. Anschließend gab es wieder ein gemeinsames Essen und Zeit für Gemeinschaft im Gemeindesaal. Wir freuten uns besonders über den Besuch zweier früherer Mitglieder unserer Gemeinde. Ende des Monats bis Anfang Juli fand wieder in der Kirche am Südstern die jährliche APPA- (Vereinigung Afrikanischer Pfingstpastoren)- Konferenz statt.
Das Thema war „Die Hand Gottes“. Der Gastredner Patrick Mumuni kommt aus Ghana und ist General Overseer der Ghana Assemblies of God in Europa.
Anschließend feierten wir in Akebulan ein kleines Sommerfest, bevor die Ferien begannen, und am Samstag darauf trafen sich unsere Jugendlichen noch einmal bei uns mit ihren
neuen Freunden/-innen aus Pastor Okitos Gemeinde. Ende Juli war Pastor Peter als Redner zu einem weiteren Europäischen Bibeldialog eingeladen worden, der diesmal in Breslau stattfand. Es ging um die von Dietrich Bonhoeffer so genannte „billige Gnade“.
Noch vor Ende der Ferien unternahmen wir mit Akebulan und unserem Inklusions- Gospelchor einen weiteren Ausflug in den Britzer Garten. Wir hatten wieder herrliches Wetter, fanden einen schönen schattigen Platz zum Singen und Picknicken am See unter Bäumen. In der Nähe befinden sich ein Imbiss und eine Toilette, sodass für alle Bedürfnisse gesorgt war. Beim Singen war für alle besonders schön, dass Peter trommelte und Schwester Christine mit ihrer wohlklingenden und kräftigen Stimme einige afrikanische Lieder mit uns anstimmte. Die Kinder konnten nebenan auf einer Spielwiese toben. Als Begleiterin kam auch Pastorin Essi Lupemba mit, die sich seit einiger Zeit dem Evangelischen Blindendienst angeschlossen hat. Wir kennen sie von früher und freuen uns, dass wir nun wieder etwas mehr Kontakt mit ihr haben und sie auch ab und an zu Besuch und zum Gastpredigen in unsere Gemeinde kam.
Im September feierten Schwester Christine und Bruder Flavor ihren ersten Hochzeitstag in einem afrikanischen Restaurant. Später mussten wir wie oben erwähnt wegen des Rohrbruchs vorübergehend die Gemeinde schließen. Kurzfristig durfte der panafrikanische Akwaba- Gospelchor, der weiterhin in unseren Räumen übt, für seine Proben vor zwei wichtigen Konzerten in die Räume unserer katholischen Nachbarn umziehen. Wir sind sehr dankbar für diese Geste der Freundschaft! Schwester Cristina, von der wir letztes Mal erzählt hatten, dass sie neben ihrer Vollzeitarbeit als Sozialpädagogin eine aufwändige Ausbildung zur Gemeindediakonin absolvierte, konnte diese erfolgreich abschließen und wurde in einem festlichen Gottesdienst im Johannesstift in Spandau ordiniert. Wir freuen uns mit ihr, dass ihr Fleiß belohnt wurde, und beten, dass Gott ihr eine Tür öffnet, damit sie ihre neu erworbenen Fähigkeiten zum Segen für andere einbringen kann.
Am Tag der Deutschen Einheit erlebten Peter und Steffi eine „Wiedervereinigung“ der besonderen Art: Pastor Dr. Kingsley Arthur lud uns und weitere Pastoren mit Ehefrauen zu einem Essen im größten chinesischen Restaurant der Stadt ein. Alle haben früher zusammen gearbeitet, aber ihre Wege trennten sich. Als Menschen sind wir begrenzt, und so kann es manchmal zu Missverständnissen, Auseinandersetzungen oder einfach Meinungsverschiedenheiten kommen. Wir konnten zwischenzeitlich wenigstens sporadisch in Kontakt bleiben, aber nun sahen wir uns alle gemeinsam wieder- so soll es sein in der „Familie Gottes“…
In Akebulan feierten wir fröhlich Schwester Enisas 60. Geburtstag. In der Gemeinde des APPA Pastors Tychique Miguel wurde eine Frauenkonferenz veranstaltet, bei der Schwester Christine aktiv dabei war und Steffi spontan übersetzen durfte. Ende Oktober wurde Dr. Andreas Goetze in einem feierlichen Gottesdienst aus seiner Arbeit für den interreligiösen Dialog in Berlin verabschiedet. Man merkte an der Art und Weise, wie er selbst adressiert und sein Wirken beschrieben wurden, dass er nicht einfach nur einen „Job“ gemacht hat, sondern mit viel Hingabe, Offenheit und Zugewandtheit Menschen begegnet ist und eine gute Gabe hatte, Brücken zu bauen. Pastor Peter wurde am Reformationstag zu einer Podiumsdiskussion mit Bischof Stäblein und anderen interessanten Persönlichkeiten eingeladen. Es ging um das Miteinander von Menschen, die hier geboren und die zugezogen sind. Vorher hielt der Bischof eine Andacht, anschließend gab es ein lockeres Zusammensein mit Catering. Eine Frau vom Berliner Radiosender rbb Kultur war anscheinend sehr angetan von Peters Redebeiträgen und bat eine Mitarbeiterin, eine Sendung über unsere Gemeinde zu machen. Frau Oswalt besuchte uns daraufhin um den Jahreswechsel rum.
Ihr Beitrag wurde am 19.2. unter dem Titel „Lobpreisung im globalen Dorf- die interkulturelle Gemeinde Akebulan“ in der Sendereihe „Lebenswelten“ ausgestrahlt und gefällt uns sehr gut. Wenn Du es noch nicht gehört hast und interessiert bist, sag und gerne Bescheid, dann versuchen wir, Dir die mp3 zu schicken.
Im November konnten wir einen vierten und letzten Gospelworkshop in unserer Gemeinde halten. Für dieses Jahr konnten wir dank der Beendigung der Coronamaßnahmen wieder langfristig und regelmäßigere Treffen planen. Darüber sind wir sehr froh! Peter wurde als Gastredner bei der APPA- Gemeinde von Pastor Eugene eingeladen, und Pastor Okito feierte seine Ordination als BFP- Pastor (Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden) mit einem fröhlichen Gottesdienst und festlichem Zusammensein. Wie er die Seminare mit Anreise neben seiner Vollzeitarbeit und Verantwortung für seine große Familie und die Gemeinde bewältigen konnte, ist uns ein Rätsel! Wir beten, dass Gott ihn segnet und seine Kraft erneuert…
Unseren Weihnachtsgottesdienst mit einem kleinen Anspiel der Kinder, das reflektierte, wie Jesus 2022 eventuell als Kind ukrainischer Flüchtlinge geboren worden wäre, feierten wir auf Anregung von Bruder Flavor und Schwester Christine gemeinsam mit Pastor Miguel und seiner Gemeinde. Zu ihnen gehören auch Christines Freundin Victoria mit ihrer Familie und weitere Mitglieder ihrer kenianischen Gruppe. Es war ein sehr herzliches Miteinander…
Auch in diesem Jahr bedanken wir uns sehr herzlich für alles Engagement und jede Form von Unterstützung unserer Gemeindearbeit. Hervorheben wollen wir die andauernde professionelle Hilfe bei der Instandhaltung des Gebäudes und des Gartens durch unseren Bruder Karlheinz sowie in ganz besonderer Weise die großzügigen Reparaturmaßnahmen unseres Vermieters Dr. Knappe! Wir bedanken uns für die segensreiche Zusammenarbeit mit unserer Dachorganisation Mülheimer Verband FEG e.V., den Afrikanischen Pfingstpastoren in Berlin und Brandenburg (APPA) e.V., dem Evangelischen Blindendienst und dem Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin e.V. (ABSV), unserer Kiez- Ökumene und der nun aufgelösten Gruppe Christ sein interkulturell (Csi), dem panafrikanischen Gospelchor Akwaba e.V., Gemeinsam für Berlin e.V. (GfB) sowie last but not least der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie Hermannsburg (FIT), dem Himmelsfels e.V., Gemeinde auf Augenhöhe und dem Teilprojekt Global Local.
Wir sind dankbar für alles, was Gott in unserer Mitte tut. Wir beten, dass Er uns Gnade schenkt, damit wir alle gemeinsam die immer wieder neuen Herausforderungen dieser Tage bestehen können. Möge Er uns helfen, damit wir zusammenstehen im Gebet, im Glauben, in der gegenseitigen Ermutigung und Inspiration sowie praktischer Unterstützung. Möge Er uns tragen und auf guten Wegen leiten.
Euch allen Gottes Segen in diesem laufenden Jahr!
Herzlich, Eure Peter und Steffi Arthur
und Akebulan e.V.
Räuschstr. 37, 13509 Berlin, Tel.: 030/ 773 28 487; Email: info@akebulan-gm.org; Website: www.akebulan-gm.org
Steuernr.: 27/ 656/ 55070; Amtsgericht Nr.: VR 25928 B; 1. Vorsitzender: Pastor Peter Arthur
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