Lasst uns hinüberfahren!

(Durch den Glauben überwinden wir und werden niemals untergehen!) (Markus 4, 35-41)

1) Das Wort „wir“

Das Wort „wir“ ist ein wichtiges Wort, das leider in der heutigen Gemeinde vernachlässigt wird, und davon ist auch unsere Gesellschaft in Mitleidenschaft gezogen. Jeder noch so große Mensch war einmal klein, und alle Menschen sind soziale Wesen. Wir können nicht ohne andere Menschen überleben. Als Babys sind wir hilflos und überleben nur dadurch, dass andere sich um uns kümmern. Als Erwachsene geht es uns ähnlich den physischen Grundelementen des Weltalls (Raum, Zeit, Materie und Kraft). Jedes kann nicht ohne die anderen seine Aufgabe erfüllen. Als Menschen brauchen wir die Gemeinschaft miteinander.

Genauso sind auch wir Christen von anderen abhängig, und andere sind abhängig von uns (1.

Korinther 12, 12). War es nicht schon so im Buch vom Anfang der Zeit? „Lasst uns Menschen machen“ und „Lasst uns hernieder fahren“. Jesaja wiederholte das und sagte: „Wen sollen wir senden?“ (1. Mose 1, 26; 1. Mose 11, 7; Jesaja 6, 8).

2) Als es Abend wurde

Als es Abend wurde, forderte Jesus Seine Jünger auf: „Lasst uns hinüberfahren!“ (Vers 35).

a) Diese Männer, die mit Jesus waren, waren von Beruf Fischer. Und sie wussten, dass es gefährlich sein konnte, hinüber zu fahren: Dieser „See Genezareth“ hatte eine besondere Eigenschaft, die Meteorologen bis heute bestätigen können. Meistens in der Nacht konnten plötzliche heftige Wirbelstürme auftreten, die so stark waren, dass Menschen meistens nicht überleben konnten, wenn sie sich zu dieser Zeit auf dem See befanden. Darum fischten die Fischer an diesem See normalerweise nur entlang der Küste. So konnten sie im Falle eines solchen plötzlichen Wirbelsturmes schnell wieder an Land fahren.

b) Aufgrund dieser Tatsachen könnten die Gedanken der Jünger etwa so ausgesehen haben: ’Jesus, weißt du denn nicht, dass dies nicht die richtige Zeit ist, um hinüberzufahren?!’ Nun, es war mit menschlichen Maßstäben gemessen falsch, aber für Jesus war es richtig, hinüberzufahren. Der Grund ist, dass es auf der anderen Seite des Sees ein Land gab, das „Gadara“ hieß. In diesem Land lebte ein Mann, den Jesus freisetzen wollte, so dass er zu seiner Familie nach Hause und zu seinem Volk zurückgehen konnte. Die Bibel sagt, er hatte eine „Legion“ von Dämonen in sich, das ist italienisch und bedeutet sechstausend Männer in einer Armeeeinheit. Es ist fast unvorstellbar, dass ein einzelner Mann in einer so starken dämonischen Bindung sein konnte. Jesus wollte mit seinen Jüngern auf die andere Seite des Sees übersetzen, um diesen gebundenen Mann freizusetzen (Kapitel 5, 1-10) und den Menschen seiner Umgebung Frieden zu bringen.

3) Die Menschenmenge zurücklassen (Vers 36)

Die Menschenmenge zurücklassend, nahmen die Jünger Jesus im Boot mit. Sie taten ihr Bestes, um Gott zu dienen. Trotz all ihrer Furcht und ängstlichen Gedanken waren sie immer noch bereit, ihrem Meister, den sie liebten, zu folgen. Liebe wird uns immer etwas kosten und kann uns herausfordern, etwas zu tun, das andere nicht verstehen können. Hast Du die Welt hinter Dir gelassen, um Jesus zu dienen? Gibt es irgendetwas in Deinem Leben, das Dir sehr wichtig war, aber Du hast es hinter Dir gelassen, um mit Jesus „die andere Seite“ zu erreichen wie diese Männer?

4) Ein heftiger Wind (Vers 37)

Ein stürmischer Wirbelwind kam auf, aus dem sich ein Sturm mit heftigem Wind und Regen entwickelte. Lasst uns unsere Menschlichkeit zu Wort kommen lassen, indem wir eine Frage stellen. : Diese Menschen gaben ihr Bestes, um Jesus zu dienen. Warum sollte es nötig sein, einen Sturm gegen sie aufkommen zu lassen? Sie hatten die Welt und alles, was sie dort erreichen konnten, hinter sich gelassen, um Jesus nachzufolgen. Gibt es solche Situationen in Deinem Leben, Deiner Familie oder in Deiner Gemeinde, in denen Du fragst: „Warum, Gott?!“ Die Wahrheit ist, dass, egal, ob Du ein Christ bist oder nicht, Du Stürme in Deinem Leben erleben wirst. Dies können finanzielle Schwierigkeiten sein, gesundheitliche Probleme, Schwierigkeiten in Deiner Familie oder anderen zwischenmenschlichen Beziehungen, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, Arbeitslosigkeit u./od. Vieles mehr. Ob wir uns nah an Gott halten oder uns fern von Ihm fühlen, wir werden Schwierigkeiten er- und durchleben müssen.

Was also macht es schon für einen Unterschied, ob wir Christen oder Nicht-Christen sind?! Der Unterschied ist, dass, wenn wir Jesus bei uns („in unserem Boot“) haben, Er unsere Hilfe ist. Er wird uns in und aus unseren Schwierigkeiten helfen (Psalm 34, 19; Apostelgeschichte 14, 22; Römer 8, 18).

5) Jesus schlief (Vers 38a)

Der Wind heulte, das Boot wurde von den Wellen hin- und hergeworfen, und Jesus schlief! Die Jünger standen Todesängste aus- Jesus schlief! Es ist anzunehmen, dass die Jünger endlich einmal ihre Meinungsverschiedenheiten und Rivalitäten außer Acht ließen, um gemeinsam Herr der Lage zu werden. Aber wie wir wissen, reicht menschliche Kraft nicht aus, um zum besten Ende zu gelangen. Also hatte einer von ihnen den rettenden Einfall: Jesus war doch an Bord ihres Bootes, also warum half Er ihnen nicht?! Sieht es in Deinem Leben vielleicht gerade so aus, als würde Jesus schlafen? Sieht es für Dich in Deinen Finanzen gerade so aus, als würde Jesus für Dich nicht genügend sorgen? Oder welche Situation auch immer Dir gerade zu schaffen macht- scheint es für Dich so, als wäre Jesus nicht da, um sich der Sache anzunehmen? Ich habe viele Dinge in meinem eigenen Leben und in unserer Familie erlebt, bei denen ich diese Fragen gestellt habe: Meister, Jesus, ist es Dir egal, ob wir leben oder sterben? Ist es dir egal, ob wir etwas zu essen und etwas zum Anziehen haben? Ist es dir nicht wichtig, dass wir innere Ruhe und Frieden brauchen, um dir richtig dienen zu können? Die Antwort ist: Jesus besorgt sich mehr um uns, als wir nur erahnen oder uns je vorstellen können! Er hat uns gesagt, wir brauchen uns nicht fürchten, denn Er wird mit uns sein bis zum Ende der Zeit (Matthäus 28, 20).

6) Sie riefen Jesus (Vers 38b)

Die Jünger riefen: „Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?“ Wie auch immer es aussehen mag in unserem Zuhause, auf unserem Arbeitsplatz, in unserer Gemeinde und der Versammlung von Gottes Mitarbeitern, in unseren körperlichen und geistlichen Belangen; das einzige, was wir tun müssen, um Hilfe zu empfangen, ist, Jesus anzurufen. Jesus möchte der „Kopf“, der Chef in unserem Leben sein, und wir sind Sein Leib. Was zu tun ist, wird der „Kopf“ sagen, und der Körper wird Motivation und Kraft empfangen, es zu tun. Könnte dies gemeint gewesen sein, als eine Frau unserer Gemeinde vor ungefähr zwei Jahren vom Herrn empfing, dass wir als Gemeinde uns im „Boot“ befänden, und auch bei dem Puzzle, das sie sah, welches wir versuchten, zusammenzufügen, aber es fehlten Teile? Jeremia 33, 3 sagt: „Rufe mich an, so will ich dir antworten!“ Wie erhört uns Gott? Wie antwortet Er uns? Er antwortet uns in der Form von Offenbarungen. „Ich will dir kundtun…“ Was wird Er uns zeigen? Er gibt uns Visionen und lehrt uns Dinge, die wir vorher nicht wussten. Was lehrt Er uns? Er lehrt uns Verständnis und Einsicht. Wie tut Er das? Er tut dies, indem Er uns so gebraucht, dass wir einander zum Segen werden. Darum lasst uns den anrufen, der uns so sehr liebt!

7) Jesus widerstand dem Wind (Vers 39)

Vielleicht hatte Jesus den Wind vorher nicht gehört. Oder der Sturm und die Probleme der Jünger störten Ihn nicht. Wie konnte das sein? Es war möglich, da Jesus sich in den Armen des himmlischen Vaters geborgen hatte. Die Schrift sagt: „Seinen Freunden gibt Er es im Schlaf.“ (Psalm 127, 2). Es ist Gottes Wille für uns, dass wir gut schlafen sollen und frei sein sollen von Sorgen und Ängsten. Als die Jünger Jesus riefen, ließ Satan den Sturm noch heftiger werden. Es war für menschliches Ermessen nicht zu bewältigen. Da stand Jesus auf und sagte: „Schweig und verstumme!“ Und auf einmal war alles total ruhig. Was auch immer unsere Lebenssituation sein mag, Jesus, der Fels der Zeit, kann sie zum Besten wenden (1.

Mose 15, 12; 1. Mose 28, 11; Ps.4, 8).

8) Was seid ihr so furchtsam? (Vers 40)

Wenn es eine Fragestellung in der Bibel gibt, die Menschen diskutieren sollten, dann ist es meiner Meinung nach solch eine Frage. Jesus fragte Seine Jünger: „Was seid ihr so furchtsam?“! Die Jünger waren gelernte Fischer. Sie wussten genau, wie gefährlich diese Art Sturm war, und dass sie alle kaum eine Chance zu überleben hatten. Sie waren kurz davor, mitsamt dem Boot auf den Grund des Sees gezogen zu werden. Wer von uns wäre in einem solchem Moment nicht ängstlich gewesen?! Wir könnten denken, dass Jesus, weil Er der Sohn Gottes war, keine Furcht kannte. Aber die Schrift sagt, dass Er als der Menschensohn in allen Gebieten des menschlichen Daseins versucht wurde. Er war ein Mensch aus Fleisch und Blut.

Sein Geheimnis war Sein Glaube an Gott (Hebräer 2, 16-18). Darum konnte Er die Jünger fragen: „Habt Ihr noch keinen Glauben?“! Und genau das fragt Er Dich und mich gerade jetzt.

9) Wer ist der? (Vers 41)

Die Jünger fragten sich daraufhin untereinander: „Wer ist der? Auch Wind und Meer sind Ihm gehorsam!“. Bemerkenswert ist, dass sie nicht fragten: „Was für ein GOTT ist dies?“, sondern „was für ein MENSCH?“ (King James Version). Im 1. Buch Mose wurde Jesus als der Same offenbart, der den Kopf der Schlange (Satans) zertreten würde (1. Mose 3, 15; Römer 16, 20).

Im 2. Buch Mose wurde Jesus als das Passah-Lamm offenbart (2. Mose 12, 11; 1. Korinther 5, 7). Im 3. Buch Mose ist Jesus der Hohepriester des Neuen Bundes (3. Mose 4, 5.6; Hebräer 4, 14-16). Im 4. Buch Mose ist Jesus wie die Schlange, die in der Wüste erhöht wurde (4.

Mose 21,8.9; Johannes 3, 14-17). Im 5. Buch Mose wird Jesus offenbart als ein Prophet wie Moses (5. Mose 18, 15; Apostelgeschichte 3, 22). Er ist Herr unserer Rettung (Josua 5, 13-15).

10) Für unseren Gott

Abschließend möchte ich sagen, dass es uns möglich sein sollte, zusammenzuarbeiten, denn die Schrift sagt, dass wir Gottes Werk („Arbeiterschaft“ I. d. King James Version) sind, „geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen“ (Epheser 2, 10). Wenn nun jeder von uns seinen Teil dazu beiträgt, was wir in Gottes Reich tun sollen, werden wir gemeinsam fähig sein, die „andere Seite“ mit Jesus in unserem Boot zu erreichen. Und um in unserer Arbeit noch effektiver zu sein, sollten wir die folgenden „Zutaten“ zu unserem Glauben hinzufügen. :a) Es mag sein, dass andere nicht beachten oder anerkennen, wie Du Dich bemühst und was Du bereits erreicht hast; womöglich bekommt noch ein anderer die Dir zustehende Anerkennung. Tue dennoch Deinen Teil, nicht um menschlicher Anerkennung willen, sondern für Gott!

b) Es kann eine Zeit kommen, da das, was Du getan hast, abgelehnt wird. Etwas, was Du vorbereitet hast, wird vielleicht beiseite geschoben oder aufgehoben. Tue es dennoch für Deinen Gott!

c) Vielleicht geschieht es, dass Du Dein Bestes gibst, und trotzdem misslingt, was Du gearbeitet hast. Vielleicht hast Du Zeit und Geld geopfert, um jemandem oder Deiner örtlichen Gemeinde zu helfen, und niemand erkennt das an. Tue es dennoch, für Deinen Gott!

d) Vielleicht hast Du Menschen vergeben und musst feststellen, dass sie Dich wieder verletzen, oder du hilfst anderen, und sie nutzen Deine Freundlichkeit schamlos aus. Tue es dennoch, für Deinen Gott!

e) Kommt es vor, dass Du die Wahrheit sagst, aber trotzdem denken Menschen, Du würdest das Falsche sagen? Oder hast Du etwas getan in guter Absicht und wirst total missverstanden- sei nicht enttäuscht von Menschen, sondern tue das für Dich Richtige für Deinen Gott! f) Vielleicht kommt eine Zeit, da Deine Verpflichtung ein Opfer und besondere Hingabe von Dir fordert, so wie viele hier sich aufopfern. Gott sieht all Eure Hingabe, und Er hat gefallen an Eurem Dienst, und Er wird Euren Gehorsam ehren (Klagelieder 9, 10; Kolosser 3, 23).

Während Ihr noch hierüber nachsinnt, möchte ich euch bitten, darüber nachzudenken, wie eine Fußballmannschaft funktioniert: Sie haben einen Manager, einen Buchhalter, einen Direktor, einen Trainer, einen Kapitän, und sie haben die Fußballspieler. Es kann nicht einfach ein Spieler zum anderen sagen: „Ich mag dich nicht, ich werde dem Trainer sagen, er soll uns nicht zusammenspielen lassen.“. Welche Schwierigkeiten auch immer zwischen ihnen sind, sie alle haben ein Ziel vom Manager bis zum Spieler, nämlich das nächste Fußballspiel zu gewinnen. Die Schrift sagt: „Was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ (1. Johannes 5,4).

Bitte, lest noch Kolosser Kapitel 3, das sind die Regeln, mit denen wir als Gemeinde die „andere Seite erreichen“ können!

Mit herzlichen Segenswünschen von Peter Arthur (einem Missionar aus Ghana)